Spielbericht 2. Männer: Steglitz GB – SGB II 1:2 (0:1)
Sonntag, 08.04.2018
Aufstellung: Beutel – Drassdo, Lunkwitz, Weber, Dumke – Boje, Wagner, Reichert, Kollhoff – Marks, Buzdayev
(Wechselspieler: Berg, Reissig, Maiwald, Mankiewicz)
Tore: 0:1 Wagner (26., direkter Freistoß nach Foul an Boje), 0:2 Boje (74., Vorlage Wagner), 1:2 Steglitz (88.)
Gelbe Karten: Weber (52., Foul)
Am 8. April 2018 verschlug es die Zweitvertretung der SG Blankenburg ins sonnige Steglitz. Nach vorangegangener Niederlage gegen Friedrichshain stand das erste von 10 Endspielen um den Aufstieg in die Kreisliga A gegen die „Löwen“ an. Während die halbe Mannschaft am Vorabend bei Kaltgetränken und „DJ Laut-Leise“-Musik den Geburtstag von Trainingsweltmeister André Lehmann feierte, hatte Trainer Marcus Schliestedt vermutlich bereits an der Taktik für das Spiel getüftelt. Blankenburg begann tief in der eigenen Hälfte stehend, was den Gegner dazu zwang, das Spiel zu machen. Steglitz tat sich damit schwer, da das Zentrum kompakt stand und die Außenbahnen der SGB II zweikampfstark besetzt waren. Aus dem Spiel heraus entwickelten beide Mannschaften kaum Torgefahr. Bei einer der wenigen Möglichkeiten fand ein Löwe seinen Meister in Keeper Arne Beutel, der einen guten Schuss des Angreifers gerade so festhalten konnte. Große Unsicherheit herrschte in der Blankenburger Defensive vorrangig dann, wenn der Gastgeber zum Eckball antrat. Die daraus resultierenden, wuchtigen Kopfbälle ließen die Gäste meist wie Statisten aussehen. Mitte der ersten Halbzeit wurde Tobias Marks, der an diesem Tag mit viel Lauffreude seinen Startelfeinsatz rechtfertigte, gut in Szene gesetzt. Einen Druckpass aus der eigenen Hälfte konnte er jedoch nicht kontrollieren, da er vom letzten Verteidiger umgegrätscht wurde. Der gute und entspannte Schiedsrichter lag in dieser Situation leider daneben, was die Farbwahl seiner Karte anbelangte. Er zeigte dem Verteidiger nur „Gelb“ statt „Rot“. Den fälligen Freistoß in Strafraumnähe konnte Germain Wagner noch nicht nutzen, in der 26. Minute hatte er dann aber mehr Glück. Einen Freistoß aus knapp 40 Metern brachte er scharf in den Steglitzer Strafraum. Der herauseilende Löwen-Keeper wollte den Ball abwehren, machte dabei aber eine ähnlich unglückliche Figur wie Mufasa im Kampf gegen Scar: Er ließ den Ball zur Freude der Gäste ins eigene Tor rutschen.
In der Halbzeitpause zeigte sich Trainer Marcus Schliestedt zufrieden mit seiner Mannschaft und ihrer Zweikampfführung und wies nur auf kleinere verbesserungswürdige Aktionen hin. In der zweiten Halbzeit versuchte Steglitz es weiterhin vergeblich über die Außenbahnen, verlor jedoch wiederholt den Ball an aufmerksame Blankenburger. Den gebotenen Platz nutzten sie ein ums andere Mal durch kluge Pässe und Seitenwechsel. In der 74. Minute war es der immer wieder für Wirbel sorgende Brian Boje, der nach einem Konter den Löwen-Dompteur gab und überlegt zum 2:0 einschob. Steglitz fiel in der Folge nicht mehr viel ein, blieb jedoch bis zum Schluss durch weite Einwürfe und Eckbälle gefährlich. In der 88. Minute erzielte Semih Gering dann nach einem Abpraller aus ca. 23 Metern per Direktschuss das schönste Tor des Tages. Das ließ den einen oder anderen Blankenburger noch mal zittern (vor allem der Name Germain Wagner ist in diesem Zusammenhang zu nennen). Die fünf Minuten Nachspielzeit überstanden die Nordost-Berliner aber schadlos und fügten Steglitz GB nach sechs Siegen in Serie durch eine geschlossene Mannschaftsleistung die erste Rückrunden-Niederlage zu. Die Freude war groß und wurde nur kurz getrübt: Der Trainer ließ sich nach seiner knackigen Ansprache in der Halbzeitpause nach dem Spiel zu einer (gefühlt) 10 Minuten andauernden Rede hinreißen. Der dann endlich mögliche Blankenburger Hammer kam, diesem sonnigen Tag angemessen, eher wie eine Bob Marley-Version daher. Der (vom immer noch lebenden Aufstiegstraum beseelte) Trainer machte seinen Fauxpas jedoch wieder gut, indem er eine Bierrunde ausgab. Abschließend möchte ich mich im Namen der Mannschaft bei Sebastian Dumke entschuldigen, der letztendlich fassungslos allein duschen gehen musste, da alle Spieler bereits 55 Minuten nach Spielende geduscht hatten. Wir geloben für das Spiel gegen Rotation Prenzlauer Berg II am nächsten Sonntag Besserung!
Autor BR#16