Spielbericht 2. Männer: SGB II – 1. FC Marzahn 5:2 (0:1)
Sonntag, 19.08.2018
Kader: König – Ruehle, Lunkwitz, Drassdo, Dumke – Wagner – Lachere, Reissig, Reichert, Kollhoff – Krenz
(Wechselspieler: Altenkirch, Pracht, Knorr, Ratzow)
Tore: 0:1 Drassdo (33., ET), 1:1 Krenz (49.), 2:1 Juch (51., ET), 3:1 Reissig (55.), 4:1 Lunkwitz (71.), 4:2 Marzahn (85.), 5:2 Wagner (89.)
Nachdem die Zweitvertretung der SG Blankenburg die Vorsaison als Meister mit dem Aufstieg beendet hatte, war am ersten Spieltag der Kreisliga-A-Saison der 1. FC Marzahn zu Gast. Beim obligatorischen „Los Trompetos“ in der Umkleide flogen bereits erste Deckenelemente aus der SGB-Kabine, wie man es zuvor nur bei diversen Blankenburger Hammern nach Heimsiegen erleben durfte. Die Mannschaft schien also heiß auf die neue Spielklasse zu sein. Eingepeitscht wurde sie wie im Vorjahr von DJ Germül, der sich nach dem Rücktritt von Instagram-Legende Berg (auch bekannt durch #skodaoctaviars und #hochdendaumen) über einen Kabinen-Platz neben Kapitän Lunkwitz, aber auch hinter dem geöffneten Fenster freuen durfte. Selbst Trainer Schliestedt schien nach zweiwöchigem Schweden-Urlaub mit Heineken-Dosenbier-Kur für die kommenden Aufgaben bereit zu sein. Vor dem Spiel ließ er sich zur Ziel-Ausgabe hinreißen, in die Bezirksliga hochzuwollen. Die nicht ganz ernst gemeinte Ansprache mündete allerdings in breitem Zuspruch aus der Mannschaft, was deutlich in den grinsenden Gesichtern abzulesen war.
Die Blankenburger begannen ihre Mission Klassenerhalt engagiert im 4-1-4-1-System, beschränkten sich zunächst jedoch auf die Arbeit gegen den Ball. Die Bezirksliga-Absteiger aus Marzahn versuchten es ein ums andere Mal mit langen Diagonalbällen hinter die Blankenburger Abwehrkette, schafften es jedoch nicht, den gut organisierten Defensivverbund zu überwinden und damit das „Königstor“ ernsthaft zu bedrohen. Nach ca. 20 Minuten übernahmen die Hausherren mehr und mehr die Kontrolle über das Spiel, sodass zur Überraschung aller Anwesenden sogar in der gegnerischen Hälfte mehrere Pass-Stafetten hintereinander gelangen und man sich ein ums andere Mal gefährlich dem Tor des langgewachsenen Gäste-Keepers Wagner näherte. Dabei herauszuheben sind Krenz, der unter anderem vom Pfosten aufgehalten wurde und Rückkehrer Lacheré, der sich mit klugen Pässen, toller Schusstechnik und starken Luftzweikämpfen, stark verbessert gegenüber den Vorbereitungsspielen zeigte. In der 33. Minute wurde der Spielverlauf dann auf den Kopf gestellt. Ein langer Ball verursachte ein Missverständnis zwischen Torwart König und dem erfahrenem Abwehrrecken Drassdo, der den Ball „schließlich“ (dieses Wort ist unserem chilenischen Neuzugang Victor gewidmet) unglücklich ins eigene Tor stolperte. Der Rückschlag sorgte in der Blankenburger Truppe allerdings nicht für Unsicherheit, sondern für eine Jetzt-erst-Recht-Attitüde. Mit dem Wissen, eine gute erste Kreisliga-A-Halbzeit gespielt zu haben, ging es dann in die Pause. Unterstrichen wurde dieses Gefühl von der Halbzeitansprache des Trainers, der für seine Verhältnisse ob der Leistung seiner Spieler fast euphorisiert wirkte und tatsächlich Lob aussprach.
Nach 20 gespielten Sekunden in der zweiten Hälfte hatten dann auch die letzten SGB-Spieler realisiert, dass die Pause mittlerweile beendet war. Ein langer Ball von Marzahn ermöglichte in Zusammenspiel mit der Blankenburger Tiefschlafphase eine große Chance zum zweiten Gäste-Tor. Marzahn scheiterte jedoch und sollte dafür bereits in der 49. Minute bestraft werden. Als Bestrafer agierte Krenz, der den Ball nach einem Eckball und großer Verwirrung im FCM-Strafraum wuchtig im Tor unterbrachte. Nur zwei Minuten später war es dann der eingewechselte Altenkirch, der aus spitzem Winkel zur ersten Führung der Saison vollstreckte. In der 55. Minute legte dann Reissig nach. Aus guten 20 Metern schoss er den Ball flach in die linke Ecke des Tores zum 3:1. Obwohl der Untergrund des Platzes den Vergleich nur bedingt zulässt, erinnerte die Geschwindigkeit des Balls sehr stark an einen mustergültigen Putt beim Golfen. Für eine ähnliche Geschwindigkeit ist sonst nur SGB-Kapitän Lunkwitz beim Shuttle-Run bekannt. Dieser übernahm nach einem Foul von Keeper Wagner an Altenkirch in der 71. Spielminute Verantwortung und verwandelte den fälligen Strafstoß souverän zum 4:1. Ein erneutes Missverständnis führte fünf Minuten vor dem Ende zum zweiten und letzten Marzahner Tor an diesem Tag. König hatte unglücklicherweise einen Pfiff des souveränen Schiedsrichters vernommen, den es allerdings nie gegeben hatte. Dakhil bedankte sich auf seine Weise und schob den Ball widerstandslos ins Tor. Eine der letzten Aktionen des Spiels gehörte dann dem besten Wagner auf dem Feld. Einen zunächst abgewehrten Angriff der Heimmannschaft verwertete der nachgerückte SGB-Mittelfeldmotor aus 10 Metern zum 5:2-Endstand und damit ersten Sieg der Saison.
Fazit: Auch wenn der Gegner an dem Tag nicht wie ein Favorit auf den Gewinn der Liga wirkte, so könnte man den Auftakt der Nord-Ost-Berliner zusammenfassend wie einen Instagram Post von Berg betiteln: #hochdendaumen! Lobend erwähnt werden müssen noch zwei herausragende Leistungen vom Sonntag: Ruehle (SGB-II-Debüt) und Reissig (Geburtstagskiste aus dem März) machten sich ehrlich und steuerten jeweils einen Bier-Stiefel zum feucht-fröhlichen Wochenendausklang bei.
Am nächsten Sonntag (26.08.18) steht um 12:15 Uhr das nächste Heimspiel an. Begrüßt werden darf die „Zweite“ des Sportclubs Charlottenburg. Mit einem Heimsieg könnte man wichtige Punkte für den Kampf um den Klassenerhalt einfahren und nebenbei den Traum des Trainers am Leben halten.
Da dieser Text vermutlich am Geburtstag des Trainers veröffentlicht wird, möchten wir als Mannschaft auch auf diesem Wege herzlich gratulieren und vor allem an die fällige Bierkiste erinnern.
Autor BR#16