Spielbericht 2. Männer: SGB II – SV Tasmania Berlin II 1:0 (1:0)
Sonntag, 25.11.2018
„Heute schlugen wir nach altem Brauch unser’m Gegner mit dem Hammer auf den Bauch […]“ schallte es gegen 14.20 Uhr zu (in den letzten Monaten) ungewohnter Uhrzeit lautstark aus Kabine 4 des Kabinentrakts der SG Blankenburg. Soeben hatte die „Zweite“ der SG Blankenburg mit einem 1:0-Sieg über Tasmania Berlin II die Punkte sechs, sieben und acht in der schon seit 13 Spieltagen laufenden Kreisliga-A-Saison eingefahren. Die umliegenden Nachbarn hatten solch einen Lautstärkepegel zuletzt vernommen als die Mannschaft Ende August ihren viel diskutierten Teamabend verlebte.
Durch eine gute Trainingswoche mit reger Beteiligung und ein sehr solide klingendes „Los Trompetos“ vor dem Spiel wurden gute Voraussetzungen für den Ausgang des Spiels geschaffen. Als besonders lobenswert ist dabei das Comeback des lange verletzten Jungbrunnens Drassdo hervorzuheben, der die im Durchschnitt 15 Jahre jüngeren Mitspieler (alle Angaben ohne Gewähr) engagiert einpeitschte. Ein weiteres Highlight war die Vergabe der Rückennumer 11 an den drei Wochen „alten“ Neuzugang Lumi Dumke, deren stolzer Vater den obligatorischen SGB-Strampler von der Mannschaft entgegennahm.
Vom Anpfiff weg war die im 4-2-3-1 spielende SGB gegen Tasmania (laut Wikipedia u.a. als „Insel vor Australien“, aber auch „Gattung der Stummelfüßer“ definiert) gut im Spiel. Die Überlegenheit in den Zweikampfduellen (vor allem in der Luft) brachte der Blankenburger Elf Sicherheit, einzig die im Fußball nicht gänzlich irrelevante (Lieblingswort des Trainers) Torgefahr aus dem Spiel heraus blieb weitestgehend aus. Für das wichtige Führungstor sorgte in der 11. Minute der wiedergenesene Kapitän Lunkwitz, der nach einem Wagner-Freistoß, den der Gäste-Keeper nur in die Mitte abwehren konnte, ein Sprint-Duell mit Mitspieler Wessler gewann und den Ball locker über die Linie beförderte. Die Führung nahmen die Schliestedt-Jungs dann auch mit in die Pause, nachdem Innenverteidiger Katzor einen gefährlichen Tasmania-Schuss abblocken und Keeper Beutel mit gutem Stellungsspiel weitere Möglichkeiten frühzeitig unterbinden konnte.
In der zweiten Halbzeit bot sich den Zuschauern ein komplett anderes Spiel. Gegenseitige Schuldzuweisungen wie in Halbzeit eins wichen bei den Gästen im zweiten Durchgang einer aggressiven Spielweise und dem Willen, zum Torerfolg zu kommen. Beim Gastgeber lief dagegen nicht mehr viel zusammen. Die Mannschaft wurde mit jedem Angriff tiefer in Richtung des eigenen Tores gedrängt und eigene Angriffe wurden zur Seltenheit. Einzig der eingewechselte Bierkastenverantwortliche Ratzow sorgte für Aufregung, als er sich 25 Meter vor dem Tor des Gegners (vermutlich) an seinen spektakulären Treffer im letzten Training erinnerte. Damals wie an diesem Tag stieg er in Klaus-Fischer-Manier hoch und setzte zum Fallrückzieher an. Was im Training zu Jubel und Staunen führte, gelang gegen Tasmania jedoch leider nicht ganz. Auf der Gegenseite landete noch ein Gäste-Freistoß in Strafraumnähe zum Glück der Blankenburger nur am Querbalken und prallte anschließend nur auf statt hinter die Torlinie (wie die Kameraaufzeichnungen des Trainers belegen). Somit blieb es trotz schwächerer zweiter Halbzeit nach 90 Minuten beim zweiten (gewerteten) Saisonsieg.
Abgerundet wurde das Wochenende nicht nur von den Siegen der „32er“ und der „Ersten“, sondern auch durch das Bier-Verschütten durch den ehrlichen Čalic und den wohl übermüdeten, frisch gebackenen Vater Dumke, der beim Ansetzen des Bier-Stiefels ungewohnte technische Schwächen zeigte. Die Bierkisten-Liste erscheint momentan wie ein Fass ohne Boden.
Boden wollen die nun auf Platz 14 stehenden Blankenburger auch am nächsten Wochenende wieder gut machen. Im direkten Duell mit den Sportfreunden aus Johannisthal (13.) soll der Abstand von sechs auf drei Punkte reduziert werden, sodass das Bier demnächst noch besser als nach dem Tasmania-Spiel schmeckt.
Tor (Vorlage):
1:0 Lunkwitz (11., Wagner)
Autor BR#16