Spielbericht Herren II: Köpenick-Oberspree II – SGB II 4:4 (3:0)
Aufstellung: Rödiger – König, S. Dumke, Dehl, K. Boje – Becirovic, Sens, Lunkwitz, Said – Kramke, Leske (Wechselspieler: Marks, Kopietzky, Weise)
Tore: 1:0 Georgi (14.), 2:0 Enders (21.), 3:0 Pohl (38.), 4:0 Schellhammer (47.), 4:1 Becirovic (65.), 4:2 Lunkwitz (70., FE), 4:3 Leske (87.), 4:4 König (89.)
Am eigentlich spielfreien Mittwoch zog es die „Zweete“ der SGB ins weit entfernte Köpenick zum 3. Saisonspiel. Auf Seiten der Blankenburger hoffte man, dass man am letzten Sonntag bei Union-Südost ausreichend Kuriositäten vor dem Spielanpfiff erleben durfte.Leider brachte das ganze Hoffen nichts und wir bekamen an diesem Mittwoch-Abend eine kleine Zugabe. Zunächst wurde der Spielbeginn kurzer Hand um eine halbe Stunde nach hinten verlegt und anschließend startete der Trainer von Köpenick-Oberspree noch eine interessante und durchaus amüsante Diskussion über die Pflichten der Heimmannschaft. Ausschlaggebend war, dass dieser sich weigerte an sein Team Leibchen zu verteilen, da die Trikotfarben sich ähnelten. Im Endeffekt war alles halb so wild. Letztendlich bleibt aber festzuhalten, dass in dieser Spielklasse leider anscheinend jeder tun und machen kann was er will.
Zum Spiel:
Trotz der ungewohnten Spielzeit konnte Trainer Marcus Schliestedt einen vollen Kader für diese Partie berufen. Im Vergleich zum vergangenen Sonntag musste die SGB II, durch das Fehlen von Mathias Dumke, Manuel Kunzke und Tim Drassdo, vor allem in der Defensive gewaltig umbauen.
Pünktlich um 18:38 Uhr wurde die Partie angepfiffen und was in den folgenden 90 Minuten passierte, wird vielen noch lange in Erinnerung bleiben. Die SGB II nahm zum Spielbeginn gleich das Heft in die Hand und ließ den Ball bedacht durch die eigenen Reihen laufen, wobei beide Teams keinerlei Torgefahr ausstrahlen konnten. Auch ohne wirkliche Torgefahr konnten die Hausherren die Führung erzielen, nachdem Torwart Marco Rödiger der Ball, nach einer harmlosen Flanke, aus der Hand rutschte und der Köpenicker Stürmer nur noch einschieben musste (14.). Sichtlich geschockt von dem Rückstand wurde das Spiel der Blankenburg von Minute zu Minute hektischer und ein Fehlpass folgte auf den Nächsten. Nur wenige Minuten nach dem Führungstreffer konnten die Köpenicker einen erneuten Angriff vorführen, der wegen einem vermeintlichen Foul von Karl Boje nahe der Eckfahne unterbrochen wurde. Der darauf folgende Flankenversuch vom Freistoß segelte an Freund und Feind vorbei in die lange Ecke ins Gehäuse (21.). 2:0-Führung für die Heimmannschaft, obwohl kein Team bisher einen gefährlichen Angriff darbieten konnte. Anschließend konnte die SGB II über Armin Becirovic und Jousef Said auch für die erste richtige Torchance und damit für ein Blankenburger Lebenszeichen sorgen. Die SGB II nutzte ihre Torchance nicht, ganz anders wieder die Köpenicker. Langer Ball aus der Abwehr in den Angriff, Lupfer über den zuweit draußen stehenden Marco Rödiger, 3:0 (38.). Die Blankenburger wie in Schockstarre. Der Pfiff zur Halbzeit wirkte für einige fast wie eine Erlösung. In der Kabine folgten deutliche Worte vom Trainer und vom Team. Jedem war bewusst, dass dieses Spiel noch nicht verloren ist, aber es musste sich einiges ändern. Mit Oliver Weise und Nico Kopietzky kamen für Kai Kramke und Jousef Said zwei Offensivspieler, die neuen Schwung in die Partie bringen sollten.
In der zweiten Halbzeit wollte man über Ballbesitz und einem ruhigen Aufbauspiel wieder zur alten Stärke finden. Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff: Spielaufbau SGB II, Fehlpass von Karl Boje, schneller Pass in die Schnittstelle und 4:0 für Köpenick-Oberspree. Die Köpfe hingen und keiner glaubte an eine Wendung. Trainer Marcus Schliestedt brachte die Situation nach dem Spiel ganz gut auf den Punkt: „Auf euch hätte ich keinen Cent mehr gewettet!“. Nach dem Tor zum 4:0 ging aber mit einem Schlag auch noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft. Die Truppe erinnerte sich wieder an das, was wir uns in der Kabine vornahmen. Der Ball wurde nun deutlich kontrollierter in den eigenen Reihen gehalten und über die Außenspieler konnten wesentlich gefährlichere Angriff eingeleitet werden. Gute Torchancen von Nico Kopietzky und Armin Becirovic blieben aber zunächst noch ungenutzt. Bis zur 65. Spielminute. Mittlerweile rollte eine Blankenburger Angriffswelle nach der Anderen und Armin Becirovic konnte sich mit dem 4:1-Anschlusstreffer für eine starke Leistung belohnen, nachdem er einen Abpraller vom Torwart einschießen konnte. Auf der Armbanduhr von Coach Marcus Schliestedt waren noch gut 30 Minuten inkl. Nachspielzeit zu absolvieren und in diesen legten die Blankenburger eine unnachahmliche Aufholjagd hin. Die Spieler von Köpenick-Oberspree waren zu diesem Zeitpunkt bereits sichtlich platt und konnten nur noch wenig entgegensetzen. Im Regelfall waren die Blankenburger in Strafraumnähe nur noch mit einem überharten Foul zu stoppen. So auch in der 70. Minute. Ein Angriff von der SGB II wird abgeblockt und landet bei Carsten Sens, der im Strafraum zu Boden gerissen wird. Den fälligen Elfmeter verwandelte Erik Lunkwitz souverän. Nur noch zwei Tore Rückstand und noch 20 Minuten zu spielen. Das Blankenburger Powerplay war nun nicht mehr aufzuhalten. Die Hausherren fanden nur noch mit Befreiungsschlägen den Weg nach vorne, wo jedoch nur noch ein unmotivierter Köpenicker Stürmer einsam seine Kreise zog. Es folgten weitere gute Torchancen der SGB II. Die wohl Beste vergab denkbar knapp Armin Becirovic mit einem Freistoß nahe an der 16er-Linie. Einige Minuten und einige Torchancen später platzte dann auch endlich der Knoten bei Marcus Leske, der eine Kopfballverlängerung von Erik Lunkwitz in der 87. Spielminute zum Treffer zum 4:3 nutzen konnte. Nur noch wenige Minuten zu spielen und kaum einen Spieler der SGB hielt es noch hinten. Nächster Angriff und wieder kann dieser nur mit einem Foulspiel unterbrochen werden. Die reguläre Spielzeit ist fast vorbei und im Strafraum wartet fast die vollständige Blankenburger Mannschaft auf den Freistoß. Den fälligen Standard bringt Sebastian Dumke genau auf den Kopf von Christian König, der das Spielgerät wuchtig zum 4:4 im Gehäuse unterbringen kann. Der Jubel kannte natürlich keine Grenzen. In der Nachspielzeit warf die SGB II noch einmal alles nach vorne, wurde aber mit einem weiteren Tor nicht mehr belohnt.
Das Fazit zu diesem Spiel lässt sich schnell beschreiben: Wahnsinn, aber doch wieder zwei Punkte liegen lassen! Wie bereits am vergangenen Sonntag drehte die Zweete erst in der 2. Halbzeit richtig auf und erspielte sich Torchance über Torchance. Mit mehr Konzentration und Wille in der 1. Halbzeit, wären drei Punkte in diesem Spiel mehr als drin gewesen!