Spielbericht Herren I: SGB – DJK SW Neukölln 4:5 (4:3)
Aufstellung: Rödiger – Kloske, Moritz, König, Schneider – Garg – Bunge, Kollhoff (70. Kolmsee), Boje (55. Bansemer), Kopietzky (85. Hoffmann) – Gallrach
Tore: 0:1 Jacobsen (10.), 0:2 Schmidt (32.), 1:2 König (FE, 40.), 2:2 Gallrach (43.), 3:2 Bunge (44.), 3:3 Gallrach (ET, 45.), 4:3 Kopietzky (45.+1), 4:4 Jacobsen (76.), 4:5 Jacobsen (89.)
Zunächst gratuliert die 1.Mannschaft der SG Blankenburg ganz herzlich der eigenen zweiten Vertretung zum Aufstieg in die Kreisliga B! Im Spiel vor der „Ersten“ machte die Mannschaft von Trainer Marcus Schliestedt mit einem 1:1 gegen Chemie Adlershof auch rechnerisch alles klar und feierte den Aufstieg anschließend ausgelassen. Viel Erfolg für die nächste Saison!
Gegen den Tabellenführer von DJK Schwarz-Weiß Neukölln witterten Trainer, Mannschaft und die zahlreich erschienenen Zuschauer durchaus eine kleine Chance auf einen Blankenburger Punktgewinn, sah man doch in dieser Saison gerade gegen die Teams aus der oberen Tabellenregion häufig besser aus als gegen Mannschaften mit vergleichsweise weniger Zählern. Diese Hoffnung wurde jedoch vorerst relativ früh im Spiel zerstört. Die Neuköllner Mannschaft, gespickt mit einer ganzen Reihe an Spielern, die in der Vergangenheit schon in deutlich höheren Spielklassen agierten, deuteten direkt an, dass sie sich hier nicht mit einem Punkt, welcher für den rechnerisch sicheren Aufstieg in die Landesliga gereicht hätte, zufrieden geben wollen. Ein besondere Freude war es, dem Neuköllner Mittelfeldakteur Alianni Urgelles Montoya zuzuschauen, auch wenn man es mit der SG Blankenburg gehalten hat. Dem 28-jährigen Kubaner, welcher auf 40 Länderspiele für seine Nation kommt und schon gegen so manche Größe des internationalen Fussballs antreten durfte, sah man auch auf dem mitunter schwierigen Blankenburger Geläuf an der Straße 18 seine außergewöhnlichen Fähigkeiten an. In der 10. Minute war es dem Neuköllner und langjährigen Oberligaspieler Jacobsen vorbehalten, nach einer präzisen Hereingabe von der rechten Blankenburger Abwehrseite, den Ball mit einer starken Direktabnahme in das Tor der Heimmannschaft zu befördern. Vorausgegangen waren teilweise unnötig verlorene Zweikämpfe und eine mangelhafte Raumaufteilung in der Blankenburger Defensive. Im weiteren Spielverlauf sah man einen deutlich überlegenen Tabellenführer gegen eine sich aufopferungsvoll wehrende, aber in vielen Situationen und vielerlei Hinsicht zu langsam schaltende Blankenburger Elf. 32 Minuten waren bereits auf der Uhr, als die Blankenburger Abwehr über die rechte Angriffsseite der Neuköllner überspielt wurde und der aus halbrechts in den Strafraum eindringende Schmidt durch in dieser Szene unerklärliche Passivität in der Hintermannschaft unterstützt wurde und zum verdienten 0:2 in die lange Ecke verwandeln konnte. Kurz darauf verletzte sich der Neuköllner Urgelles Montoya leider schwerer und musste durch Wiedemann ersetzt werden. Gute Besserungswünsche seitens der SG Blankenburg an dieser Stelle!
Was dann zwischen der 40. Minute und dem Halbzeitpfiff des Schiedsrichters folgte, kann man selbst in der turbulenten Berliner Bezirksliga durchaus als ungewöhnlich bezeichnen. Alles deutete auf eine souveräne Halbzeitführung der Gäste hin, aber dann überschlugen sich die Ereignisse. Zunächst wurde Gallrach im Strafraum elfmeterwürdig vom häufig übermotiviert agierenden Kunik von den Beinen geholt. König schnappte sich das Leder und verwandelte sicher rechts unten zum 1:2 aus Sicht der Heimmanschaft. Drei Minuten später setzte Gallrach sehr energisch nach und erzwang nach einem Rückpass auf den Neuköllner Keeper Brunscheen den Ausgleich. Der Angreifer drehte sich in der Sprungbewegung in den Befreiungsschlag des Torhüters und der Ball fand aus 18 Metern unter großem Jubel aller Blankenburger, vom Hinterteil der Blankenburger Nummer 9, den Weg ins Tor. Aber damit nicht genug. Kurze Zeit nach dem Neuköllner Anstoss war Garg mit dem Ballgewinn zur Stelle und passte den Ball zu Kopietzky auf den rechten Flügel. Seine Hereingabe wurde von Kunik unzureichend per Kopf geklärt. An der Strafraumkante fasste sich Bunge aus zentraler Position ein Herz und verwandelt mit einem präzisen Volleyschuss links unten. Doch noch war nicht Pause und diese verrückte Phase hielt weiter an. In der 45. Minute verlängerte Jacobsen auf der anderen Seite einen Neuköllner Eckball an den Fünfmeterraum. Dem mit zurückgeeilten Offensivakteur Gallrach blieb bei seinem Klärungsversuch kaum Reaktionszeit, was dazu führte, dass ihm der Ball über den Spann rutschte und für den Blankenburger Torwart Rödiger unhaltbar den Weg ins eigene Gehäuse fand. Die Enttäuschung über den unglücklichen Ausgleichstreffer kurz vor der Pause währte nicht lange, es gab ja schließlich noch eine Minute Nachspielzeit… Nach Doppelpass zwischen Kollhoff und Garg und anschließendem Zuspiel auf Bunge, verlagerte dieser mit einem Flugball die Seite und setzte Kopietzky in Szene. Innenverteidiger Meissner unterlief den Ball, Kopietzky ließ in halbrechter Position zwei Mal tippen, guckte den Torhüter aus und verwandelte trocken unten links. Nach diesem Treffer pfiff der über die gesamte Spieldauer sehr gute Schiedsrichter Sebastian Buchholz nach dieser denkwürdigen Schlussphase des ersten Spielabschnitts zur Halbzeitpause. Wie zu erwarten war, nutzte der Bezirksligaspitzenreiter in der zweiten Halbzeit seine individuelle Klasse und nahm das Heft des Handelns wieder in die Hand. Blankenburg verteidigte leidenschaftlich und taktisch diszipliniert. Die dennoch entstandenen Chancen der Schwarz-Weißen vereitelte der gut aufgelegte Rödiger und sicherte seiner Mannschaft ein ums andere Mal die Führung. Mitte der zweiten Halbzeit war es dann zunächst Kopietzky, der mit einem gefühlvollen Heber den herauseilenden Neuköllner Keeper überwand, leider jedoch nicht das vorentscheidende 5:3 bejubeln konnte, weil der Ball etwa einen Meter vor dem Tor aufsprang und tatsächlich noch den Weg über das Gehäuse fand. Wenige Minuten später verfehlte Gallrach mit einem unglaublichen Geschoss den rechten oberen Winkel nur um Haaresbreite. Mit dem Anbruch der letzten 15 Minuten erhöhte Neukölln weiter den Druck und kam zunächst durch den starken Jacobsen zum letztlich nicht unverdienten Ausgleichstreffer in der 76. Minute. Wie schon so häufig in dieser Spielzeit geschehen, musste die Blankenburger Mannschaft dann in der 89. Minute einen weiteren Gegentreffer hinnehmen und stand letztlich mit leeren Händen da. Auch wenn man sicherlich in der Schlussphase insgesamt noch konsequenter verteidigen muss, sollte man auch die individuelle Klasse des erneut erfolgreichen Neuköllner Jacobsen anerkennen. Nach Kopfballablage des im Spielverlauf stetig provozierenden Kunik, setzte Jacobsen seinen Körper gekonnt ein und traf überlegt zum 4:5-Auswärtssieg für den damit feststehenden Landesligaaufsteiger. Herzlichen Glückwunsch dafür von der SG Blankenburg, weiterhin viel Erfolg!
Insgesamt kann man mit der gezeigten Leistung und der Einstellung der Blankenburger Mannschaft, vorallem natürlich mit der Moral in der ersten Halbzeit nach dem 0:2, zufrieden sein. Auch wenn man den Anspruch und die Möglichkeiten beider Mannschaften vergleicht, kann man mit einem so knappen Ergebnis inklusive eines durchaus möglichen Punktgewinns einigermaßen leben. Mit ähnlichen Leistungen sollte in den drei verbleibenden Begegnungen (zwei Heimspiele) noch der ein oder andere Punkt zu holen sein.
Vor dem spielfreien Pfingstwochenende findet am kommenden Sonntag, den 17.05.2015, 14.15Uhr, erneut ein Heimspiel an der Straße 18 statt. Gegner ist der aktuell fünftplatzierte FC Nordost Berlin. Im letzten Spiel vor der Winterpause gab es bei den Marzahnern eine deutliche 1:4-Niederlage. Mit der Begleichung dieser Rechnung will sich die SG Blankenburg zudem im drittletzten Spiel der Saison 2014/2015 wieder dem Saisonziel, dem Erreichen eines einstelligen Tabellenplatzes, annähern.
PK