Spielbericht 2. Männer: SGB II – SV Wartenberg II 0:0
Sonntag, 18.10.2015
Aufstellung: M. Dumke – Wagner, Neumann, Kunzke, S. Dumke – Becirovic, Reichert, Lunkwitz, Gallegos-Condori – Kramke, Weise
(Wechselspieler: Berg, Funk, Lehmann, Lachere)
Die Serie hält! Auch gegen den bis dato Punktverlustfreien Spitzenreiter SV Wartenberg verliert die SGB II nicht zu Hause an der Straße 18. Mit dem torlosen Remis baut die Truppe um Trainer Marcus Schliestedt die Erfolgsserie auf 511 Tage ohne Heimniederlage aus. Die letzte verlorene Partie in der Festung an der Straße 18 datiert damit weiterhin aus der Saison 2013/14 (25.05.2014 – 0:5-Niederlage gegen VSG Rahnsdorf).
Die Vorbereitung für das Spiel gegen den Tabellenführer begannen für die SGB II bereits am vergangenen Sonntag. Zur frühen Stunde zog es eine Blankenburger Delegation zum Pokalspiel BFC Preussen II gegen unseren späteren Gegner SV Wartenberg II. Ziel war es, einige Erkenntnisse über die defensiv- und offensiv taktischen Mittel der Wartenberger herauszufinden. Dabei fiel an diesem Tag auf, dass diese fast ausschließlich mit langen Bällen in die Spitze agierten und selten versuchten eine Angriffssituation auszuspielen. Eine Erkenntnis auf die wir uns gut einstellen konnten und die in den 90. Spielminuten sichtbar fruchte. Kleiner Tipp am Rande: Sollte es noch mal zu einer solchen „Spionagefahrt“ kommen, muss jedem im Vorfeld bewusst sein, was es bedeutet in der Halbzeitpause mit Manuel Kunzke einen „Kaffee trinken zu gehen“. Eine gewisse Trinkfestigkeit wird in einem solchen Fall verlangt. Eine Woche und zwei Trainingseinheiten später konnten wir dann den Gast aus Wartenberg bei uns an der Festung an der Straße 18 begrüßen. Die letzte Stunde bis zum Anpfiff verlief wie gewohnt. Kassenwart Erik Lunkwitz fand sich wieder als einer der Ersten am Platz ein und kontrollierte aufmerksam das pünktliche Erscheinen der Spieler. Mit einer „11 Uhr Punktlandung“ fand sich mit Germain Wagner auch der letzte Spieler pünktlich ein, was vorallem unserer Physiotherapeutin ein lächeln ins Gesicht zauberte. Die Zeit verstrich, doch einer fehlte. Beim Team und den bereits frühzeitig angereisten Fans gab es nur noch eine Frage: „Wo bleibt unser Zehner, wo bleibt Marcus Leske?“. Die Stimmung drohte zu kippen. Dann die Gewissheit und die Hiobsbotschaft vom Trainer. Marcus Leske meldete sich am Vorabend um 21.05 Uhr krankheitsbedingt bei Marcus Schliestedt ab. Entsetzen machte sich vor dem so wichtigen Spiel breit. Wie sollte man das Fehlen von unserer Nr. 10 kompensieren? Die Zahlen machen seine Wichtigkeit deutlich. In den vergangenen drei Spielen gegen Wittenau, Gosen und Liria wurde Edeljoker Marcus Leske jeweils eingewechselt. Mit seiner Anwesenheit auf dem Platz, machte die SGB II in den drei Spielen neun Tore in gerade einmal 85 Spielminuten! Bei der Gegenrechnung wird das Dilemma deutlich. In den drei Spielen verbrachte Marcus Leske 185 Spielminuten auf der Auswechselbank. In dieser Zeit erzielte die SGB II nur ein einziges Tor. Trainer Schliestedt hatte glücklicher „Weise“ noch ein Trumpf im Ärmel. Nach einer fast dreimonatigen Zwangspause, stand Angreifer Oliver Weise wieder im Kader und gegen den Tabellenführer gar in der Startaufstellung. Damit hieß das Sturmduo erstmals in dieser Saison Kramke/Weise. Bis zum Anpfiff heizte DJ Benjamin Berg dem Team ordentlich ein. Höhepunkt seines Line Up’s war wieder einmal der Aufstiegsklassiker „Los Trompetos“. Zudem stellte er in Aussicht, dass ab sofort der „Spieler des Tages“ einen Liedwunsch für die kommende Partie abgeben kann. Ohne vorgreifen zu wollen, aber Torhüter Matthias Dumke darf sich hier bereits etwas einfallen lassen.
Die Erwartungshaltung von dem viel zitierten „Spitzenspiel“ zwischen dem Tabellenführer und dem Drittplatzierten war natürlich hoch. Die Blankenburger starteten auch gut und übernahmen von Beginn die Kontrolle auf dem nassen Rasen. Auch die ersten guten Spielzüge konnten bewundert werden, wobei noch wenig Zählbares raussprang. Mit zunehmender Spieldauer entglitt der SGB jedoch die Spielkontrolle. Die Wartenberger drängten nun auf das Blankenburger Gehäuse. Bei unseren Gästen gab es dabei die zu erwartende Marschroute mit langen Bällen aus der Verteidigung in die Spitze, worauf wir uns jedoch gut einstellen konnten. Bis zum Halbzeitpfiff war das Spiel vorallem durch zwei gute Defensivabteilungen und wenig hochkarätige Torchancen geprägt. Die beste Chance zur Führung hatten jedoch die Wartenberger mit einem Kopfball kurz vor der Pause, der am Tor vorbeigesetzt wurde. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff gab es noch eine knifflige Situation, als Kai Kramke von zwei Spielern im Strafraum niedergestreckt wurde und der – aus Blankenburger Sicht – fällige Elfmeter nicht gegeben wurde. In der Kabine benötigte Trainer Marcus Schliestedt nicht viele Worte. Der Abwehrriegel hielt stand und die Einstellung stimmte. Nur bei der Frage von Marcus Schliestedt nach einem „Klassenunterschied“ kam kurz Unruhe auf. Unser aufmerksamer Kapitän Erik Lunkwitz stellte aber schnell klar, dass Wartenberg mit uns in einer Liga spielt.
Ohne Wechsel ging es in den zweiten Abschnitt. Und wie! Nach nur zwei Minuten erspielten sich die Blankenburger zwei Großchancen. Vorallem der zweite Torabschluss von Kai Kramke – nach einer Hereingabe von der rechten Seite – hätte sitzen können (vielleicht sogar müssen). Leider ging sein Abschluss aus ca. sechs Metern über das Tor. Die SGB blieb am Drücker und zeigte in dieser Phase wieder eine deutliche Dominanz. Dann die 57. Spielminute. Bewegung auf und neben der Blankenburger Ersatzbank und dann das Zeichen vom Trainer zum Auswechseln. Gebannt gehen die Blicke zur Seitenlinie. Vorjahres Top-Scorer Benjamin Berg machte sich bereit zu seinem zweiten Ligaeinsatz nach langer Leidenszeit. Der Jubel in der Blankenburger Fankurve kannte natürlich keine Grenzen. Und der Wechsel zeigte gleich seine Wirkung. Keine fünf Minuten später der nächste Angriff über die rechte Seite. Wieder wird Kai Kramke im Strafraum angespielt und wieder wird er anschließend von einem Wartenberger von den Beinen geholt. Dieses Mal blieb der Pfiff jedoch nicht aus. An den Elfmeterpunkt ging unser sonst so sicherer Elfmeterschütze Erik Lunkwitz, der leider den Ball am Gästetorwart nicht vorbeibrachte. Blankenburg erspielte sich die Matchbälle, nutzte diese aber nicht. Bekanntermaßen kann sich soetwas im Fußball rächen und tatsächlich kippte nach dem vergebenen Elfmeter das Spiel. Die letzten 25 Minuten ging es vornehmlich nur noch in Richtung des Blankenburger Tores. Vorne Weg Keeper Matthias Dumke konnte sich in dieser Phase mehrfach Auszeichnen und zeigte vorallem bei mehreren 1-gegen-1-Situationen sein ganzes Können. Mit einem blauen Auge überstand die SGB aber auch die Schlussphase, womit es beim torlosen Remis im „Spitzenspiel“ blieb.
In einem Spiel, in dem beide Teams ähnlich viele Spielanteile hatten, können beide Mannschaften mit dem torlosen Remis zufrieden sein. Mit dem ersten Tor hätten beide Seiten das Spiel entscheiden können. Beide Teams nutzten aber ihre hochkarätigen Chancen im zweiten Abschnitt nicht. Aus Blankenburger Sicht bleiben zwei Sachverhalte festzuhalten. 1.: Ohne Marcus Leske keine Tore und 2.: Ohne Tim Drassdo und Christoph Dehl auch keine Gegentore 😉