Spielbericht Herren II: SC Minerva – SGB II 2:0 (1:0)
Sonntag, 28.02.2016
Aufstellung: M. Dumke – Drassdo, Neumann, Dehl, S. Dumke – Wagner, Lunkwitz, Reichert, Becirovic – Reissig, Funk
(Wechselspieler: Kollhoff, Kramke, Lehmann, Leske, Lachere)
Tore: 1:0 Minerva (11.), 2:0 Minerva (88.)
Vier Monate zogen ins Land. Vergangenen Sonntag war es dann aber soweit für das zweite Aufeinandertreffen mit dem Tabellenführer SC Minerva. Ihre Serie mit 15 Siegen aus 16 Spielen herausragend. Einer dieser Siege gelang dem Team aus Moabit ausgerechnet an der legendären Straße 18, die mit 516 Tagen ohne Heimniederlage als Festung emporstieg. Die „Zweete“ der Blankenburger Herren von Trainer Schliestedt musste sich insbesondere aufgrund einer verschlafenen ersten Halbzeit mit 2:5 geschlagen geben. Die Heimserie war gerissen, die Überraschung obendrein missglückt. Doch ähnlich wie im Hinspiel gab es eigentlich auch im Rückspiel nichts zu verlieren. Immerhin dreht Minerva seit Saisonbeginn einsam seine Kreise in dieser Staffel. Blankenburg hat sich als Aufsteiger in der Staffel dagegen schnell als feste Instanz etabliert; dazu konnten in vergangenen Spielzeiten schon einige Favoriten geärgert werden. Als besonderes Schmankerl erfuhr die Mannschaft am Freitag, dass SpreeKick.TV diesmal nicht die „Erste“ medial begleitete, sondern das Spitzenspiel der Kreisliga B-Staffel 5. Muss wohl an unserem attraktiven Spiel liegen (gerader Pass, diagonaler Lauf). Trotzdem vielen Dank an alle Voter. Kapitän Lunkwitz mahnte jedoch zur Vorsicht und zeigte sich aufgrund der spielerischen Auseinandersetzung mit dem Liga-Primus nicht ganz so freudig erregt. „Sieht halt auf Kamera doppelt scheiße aus, wenn wir unter die Räder geraten.“ Andere Spieler waren indes voller Vorfreude. SGB-II-Legende Leske ging unter anderem vorher noch fleißig zum Friseur, um für die nachstehenden Interviews optisch etwas herzumachen. Sogar Abwehr- und Feuerehrmann Manne ließ sich erstmals nach langer Verletzungspause wieder im Training blicken und ließ wie gewohnt seinen schlüpfrigen Humor nicht vermissen. Mit fast 20 Mann reiste die Truppe schlussendlich am Sonntag an. Darüber hinaus ließen sich auch Fans, Spielerfrauen und Spieler der „Ersten“ nicht lumpen und sorgten für die notwendige Unterstützung. Die Prämisse stand, die Kamera war eingestellt, das Spiel ging also los.
Danach dauerte es gerade einmal 11 Minuten ehe das erste Tor nach gelungener Kombination des Gegners fiel. Aslan brachte das Heimteam mit 1:0 in Front. Erinnerungen an das Hinspiel ließen Böses erahnen, doch es folgte ein umkämpftes, aber zerfahrenes Spiel mit Highlights als Mangelware. Minerva verwaltete seine Führung, Blankenburg gegenüber fehlte es eindeutig an Durchsetzungsvermögen nach vorne. Mitte der ersten Halbzeit kam es aber zu einem Pfiff, welchen Spieler Reichert wohl noch viele schlaflose Nächte bereiten wird. Wiederum wie im Hinspiel pfiff der Unparteiische auf Strafstoß für die SGB. Links unten, halbrechts oben, mittig…an der Außenseite wurde fleißig gemunkelt, wohin der Ball fliegen wird. Dass der Ball aber mitten in die Richtung des Keepers von Minerva fliegen würde, darauf hatten nur Angehörige Minervas selbst gehofft. Der Elfmeter von Linkshammer Reichert wurde Sekunden später glänzend pariert. Der Albtraum für den Schützen damit perfekt. Dazu das Ding auf Video. Kollege Wagner kennt Reichert aber schon seit vielen Jahren und weiß, dass dies definitiv nicht seine schwärzeste Stunde im Fußball darstellt. Dazu bedarf es schon mehrerer Eigentore in einem Spiel. Dennoch sollte die Whatsapp-Gruppe der SGB-II noch Stunden danach explodieren (#ganzensonntagzerstört). Sündenbock Reichert. Auch Kapitän Lunkwitz bekam später von einigen Spielern sein Fett weg. Sündenbock Lunkwitz. Elfmeterschützen brauchen in Blankenburg gemäß diesen Vorfällen ein dickes Fell. Vielleicht hätte Tresorgänger Basti Dumke schießen sollen…wer weiß das schon?!
Mit einem verdienten 1:0 Rückstand ging es für die Truppe aus Blankenburg in die Pause. Einzige Hoffnungsschimmer waren das eine Tor Unterschied sowie die gute kämpferische Leistung bisher. Doch auch nach dem Seitenwechsel ließ die SGB-II weiter eine klare Spiellinie vermissen. Chancen konnten aufgrund zahlreicher Abspielfehler nicht kreiert werden. Es mangelte wie schon im Spiel gegen Südring II nach vorne an Power und Ideen. Minerva zeigte sich somit berechtigterweise wenig beeindruckt und konnte sein Spiel problemlos weiter durchziehen. Zweimal wusste Keeper Dumke noch gut zu parieren, ehe er kurz vor Schluss aber chancenlos den Ball ein zweites Mal aus dem Netz holen musste. Wenig später folgte der Abpfiff. Wie der Spielbericht erahnen lässt, war das Vorgeplänkel zur Partie wesentlich interessanter als das Spiel selbst. Zu wenig verlangte die Blankenburger Truppe dem Gegner ab.
Somit gratuliert die SGB-II Minerva zum verdienten Sieg und wünscht dem Team eine erfolgreiche kommende Saison in der Kreisliga A (mit Verlaub). Ob die Truppe um Trainer Schliestedt dieses Ticket auch buchen wird, bleibt abzuwarten. Als Aufsteiger wurde das Mindestziel bereits erreicht, sodass alles weitere das Handtuch vor Mannes Gemächt darstellen würde (eine Genugtuung). Wartenberg und Makkabi im Kopf, Treptow und Eiche Köpenick vor der Brust. Wir werden es sehen…
Autor GW#13