Spielbericht Herren II: SGB II – Askania Coepenick 1:0 (1:0)
Sonntag, 21.08.2016
Aufstellung: Beutel – Wagner, Neumann, S. Dumke, Kollhoff – Berg, Reichert, Lunkwitz, Baethge – Funk, Kramke
(Wechselspieler: Krüger, Reissig, Weber, Jaskolka, Lehmann)
Tore: 1:0 Kramke (34., Vorlage Wagner)
Karten: Neumann (Gelb), Reichert (Gelb-Rot)
Exakt zehn Wochen nach dem verpassten Aufstieg in die Kreisliga A, empfing die SGB II den Gegner aus Köpenick, um die neue Saison einzuläuten. Der Rasen war frisch gemäht und in einem derart guten Zustand, dass beinahe das Gefühl aufkam, hier wäre gestern noch das Olympische Golfturnier gespielt worden. Neben diesem Aha-Effekte über das grüne Geläuf waren auf Blankenburger Seite aber auch viele neue Gesichter zu entdecken. Die zahlreichen Zugängen aus der A-Jugend verjüngen nicht nur das Team, sondern bringen auch neuen Konkurrenzkampf mitsich, was Trainer Schliestedt nicht ungelegen kommt. Vor dem Anpfiff wurden noch die Abgänger Becirovic und Leske gebührend verabschiedet. Halt. Leske? Abgang? Die lebende Legende tat sich mit der Entscheidung nicht leicht, aber am Ende gab die Fahrtzeit und die räumliche Nähe zum neuen Verein den Ausschlag. Dass er aber ausgerechnet mit seinem neuen Verein, Askania Coepenick, zur Saisoneröffnung nach Blankenburg reisen muss, hätten sich selbst die korruptesten FIFA-Funktionäre nicht besser ausdenken können. König Fußball schreibt halt immer noch die besten Drehbücher. Mit Anpfiff der Partie zeigte sich, dass beide Mannschaften Mühe hatten, die Kontrolle zu übernehmen. Beide engagiert, aber oft zu durchsichtig und ungenau in der Ausführung. Die vielen Ballverluste führten zu einem munteren hin und her, von links nach rechts, von rechts nach links. Ein paar mehr Balljungs und ein Netz in der Mitte, dann hätte man auch von Tennis sprechen können. Blankenburg gelangen mit fortlaufender Dauer der Partie jedoch die besseren Chancen. Eins ums andere Mal stießen die Angreifer Funk und Kramke vors Tor, auch Baehtge und Berg agierten formidabel über die Außen, aber alle blieben erfolglos. Askania hielt gut dagegen, doch die Klärungsversuche waren so entlastend wie das Alibi von O.J. Simpson. In der 34. Minute bewies Fitness-Guru Wagner einmal mehr, welch Geschick in seinen Füßen steckt. Mit geschultem Auge und der nötigen Geschwindigkeit steckte Wagner der Ball durch die Abwehrreihe der Köpenicker und bediente den enteilten Kramke mustergültig. Eiskalt beförderte er den Ball am Torhüter vorbei in die lange Ecke. Der Knoten schien geplatzt, was sich wiederum in der einstudieren Tor-Choreographie widerspiegelte. Danach passierte nicht mehr viel, außer, dass der sichtlich überforderte Schiedsrichter zur Halbzeit pfiff. Dem Hobby-DJ gelang heute wenig, ohne taktlos klingen zu wollen. Nach dem Seitenwechsel bot sich ein ähnliches Bild: beide Mannschaften bemüht mit einigen ansehnlichen Spielzügen zum Torerfolg zu kommen, aber ein Treffer wollte nicht fallen. Gleich in zwei Situation verhinderte der Unparteiische eine Drehung der Partie, in dem er klare Torchancen für die Gäste unterband, obwohl dieses regulär zustande gekommen waren. Glück im Unglück. Ab der 70. Minute spielte die SGB II dann auch noch in Unterzahl, den Reichert verabschiedete sich etwas unglücklich mit einer Gelb-Roten Karte in Richtung Kabine. Nicht sichtbar, aber deutlich hörbar riss nun Trainer Schliestedt der Geduldsfaden. Blankenburgs Spiel wurde unruhiger und lies das nötige Konzept vermissen. Das Spiel stand auf Messers Schneide. Um für die richtige Stimmung in der Schlussphase zu sorgen, griff der Alleinunterhalter in Gelb in der 88. Minute ganz tief in die Plattensammlung und erkannte am Strafraum der Gastgeber den Titel „Hit me Baby one more time“. Trotzig zeigte er auf den Punkt. Strafstoß für Askania. Mit Ende der Olympischen Spiele war es dann wohl heute auch beim Köpenicker Team-Assistenten vorbei mit dem selbigen Gedanken. Dass der Ball vor dem „Foul“ weit im Aus war und es eigentlich Einwurf für Blankenburg hätte geben müssen, konnte der Linienrichter der Gäste nicht bestätigen. Schade, Chance fürs FairPlay vergeben. Aber Rio ist halt auch weit weg. Damit waren nun alle Augen auf Torhüter Beutel gerichtet. Den schwach ausgeführten Strafstoß parierte der Blankenburger Schlussmann gekonnt zur Seite (Das riecht nach Elf des Tages und dem ersten Bierkasten der Saison). Nun war auch der letzte Zweifel am Sieg der Blankenburger weggewischt, wie ein Bierfleck am Kneipentresen. Selbst der einsetzende Starkregen konnte daran nichts mehr ändern. Blankenburg siegt im ersten Spiel über starke Köpenicker und kann die ersten 3 Punkte verbuchen. Bei allem Kampf, Emotionen und Ehrgeiz während eines doch bedingt wichtigen Kreisligaspiels, darf man sich bei der Mannschaft aus Köpenick für diesen dennoch fairen Wettkampf bedanken und viel Erfolg für die restliche Saison wünschen! Gerne mehr von dieser Art „Gegner“! Aber bitte weniger Schiedsrichter diesen Formats. Nächste Woche folgt dann das erste Auswärtsspiel für Blankenburg beim SV Süden.
Autor AL#18