Spielbericht Herren II: FV Blau-Weiß Spandau II – SGB II 3:2 (1:0)
Sonntag, 16.10.2016
Aufstellung: Beutel – Wagner, Neumann, König, Albrecht – Lachere, Boje, Weber, S. Dumke – Baethge, Funk
(Wechselspieler: Berg, Groschke)
Tore: 1:0 Spandau (4.), 1:1 Boje (52., Vorlage Berg), 2:1 S. Dumke (55., FE nach Foul an Baethge), 2:2 Spandau (66.), 3:2 Spandau (76.)
Karten: Lachere (Gelb)
Die SGB II gastierte an diesem Spieltag beim Aufsteiger und zugleich Aufstiegsfavoriten FV Blau-Weiß Spandau II. Der aktuelle Tabellenzweite konnte mit einem guten Saisonstart mit vier Siegen aus sechs Spielen eine erste Duftmarke hinter das eigene Saisonziel „Aufstieg“ setzen. Die SGB II dagegen startete in die aktuelle Saison eher mit mäßigen Leistungen, konnte sich aber nach zwei Saisonsiegen in Folge und einer beeindruckenden Leistung im Pokal gegen den Landesligisten Berliner SC II etwas rehabilitieren. Trotz der guten Ergebnisse in den Vorwochen standen die Vorzeichen für die SGB II nicht gut. Trainer Marcus Schliestedt hatte gleich 18 Spielerabsagen zu verkraften und musste unter anderen mit Kapitän Erik Lunkwitz (Verletzt), Benjamin Reichert (Gesperrt), Jens Reissig (Arbeit), Kai Kramke (Krank), Tim Drassdo (Urlaub) und Christoph Dehl (Vaterschaft) auf wichtige Schlüsselspieler verzichten. Die fehlende Qualität und Erfahrung machte sich leider auch über 90 Minuten bemerkbar. Nur selten schaffte es die SGB II einen ordentlichen Spielaufbau über mehrere Pässe rauszuspielen. In aller Regel wurde nach wenigen Sekunden der lange Ball in die Offensive gesucht, welcher zunächst oft behauptet, aber selten sinnvoll weiterverarbeitet werden konnte. Abgerundet wurde ein schlechtes Fußballspiel durch ähnlich harmlose Spandauer, die – wohlmöglich – auch deutlich unter ihren Möglichkeiten spielten. Zu der eh schon schwierigen Situation, kam dann im Spiel noch eine ordentliche Portion Pech dazu. Vorneweg: Kreisliga, wir lieben Dir… Dritte Spielminute, der Schiedsrichter lief einem Blankenburger Spieler in die Haken, machte darüber noch einen Witz und übersah ein eindeutiges taktisches Foul an Philipp Baethge im Mittelkreis. Der Pfiff blieb aus, die Spandauer beförderten den Ball mit einem Pass in die Tiefe und trafen zur 1:0-Führung. Die Reklarmierungsversuche halfen nicht, der Treffer zählte. Die ehrlichen Worte vom Schiedsrichter, dass er die Situation nicht gesehen hatte, waren dabei wenig tröstend. Im weiteren Verlauf der ersten Hälfte entwickelte sich ein kampfbetontes und wenig ansehnliches Spiel. Klare Torchancen waren auf beiden Seiten Mangelware. Die besseren Möglichkeiten hatte noch die SGB II nach einem guten Vorstoß von Philipp Baethge, der vom Torwart abgegrätscht wurde, von Germain Wagner aus guter Freistoßposition und zwei zu ungenauen flachen Hereingaben von Sebastian Dumke. Positive Randnotiz nach 45. Spielminuten: Der zweite Abschnitt konnte nur besser werden und wurde es auch – zumindest Streckenweise von beiden Teams. In der Kabine fand Trainer Marcus Schliestedt die richtigen Worte und brachte mit Benjamin Berg einen frischen Mann, der direkt nach Wideranpfiff für Belebung sorgte. Die SGB II startete druckvoll und konnte endlich einige erfolgreiche Spielzüge vortragen. Das erste Mal belohnt wurde das Team durch Brian Boje, der einen Querpass von Benjamin Berg im Strafraum einschieben konnte (52.). Keine drei Minuten später rollte der nächste Blankenburger Angriff, der im Strafraum nur durch ein klares Foul an Philipp Baethge gestoppt werden konnte. Den folgerichtigen Elfmeter verwandelte Sebastian Dumke (55.). Die SGB II agierte zehn Minuten druckvoll und engagiert und überrannte die Spandauer förmlich. Direkt nach dem verdienten Doppelschlag löste sich die Druckphase der Blankenburger aber auch wieder in Luft auf. Die Spandauer investierten fortan mehr und kamen von Minute zu Minute besser ins Spiel. Die SGB II dagegen verlor den zuvor erst gefundenen Faden und gab das Spiel komplett aus der Hand. In Folge rollte eine Spandauer Angriffswelle nach der Nächste auf den Blankenburger Strafraum zu. Speziell im Zentrum fand man keinen Zugriff mehr auf Gegner und Ball, so dass die Spandauer viele, viele hochkarätige Chancen herausspielen konnten und das Spiel mit zwei Toren drehten (66. + 76.). Die Schlussviertelstunde blieb durch viel Hektik und wenig durchdachten Aktionen geprägt. Blankenburg warf zwar noch einmal alles nach vorne, konnte aber nichts zählbares mehr bewegen. Trotz der vielen Ausfälle war gegen den Zweitplatzierten an diesem Spieltag deutlich mehr möglich. Hinterfragen muss sich jedoch jeder, wie es nach der 1:2-Führung zu einem solch katastrophalen Einbruch kommen konnte. Den Einsatz und Willen konnte man der Mannschaft in den ersten 60. Spielminuten zumindest nicht aberkennen. Mund abputzen und weitermachen! Bereits am nächsten Sonntag werden beim SC Alemannia Haselhorst die Karten neu gemischt und auch wenn sich Personalsituation nur bedingt entspannt, werden wir mit neuer Kraft in die kommenden 90 Minuten gehen!