Spielbericht 2. Herren: SGB II – MSV Normannia II 6:4 (3:0)
Sonntag, 27.08.2017
Aufstellung: Beutel – Wagner, Drassdo, Lunkwitz, S. Dumke – Reissig, Reichert, Sens, Ratzow – Kramke, Moritz
(Wechselspieler: Berg, Mankiewicz, Weber, Marks)
Tore: 1:0 Reichert (2., Vorlage Wagner), 2:0 Reissig (25.), 3:0 Eigentor (37., Vorlage Wagner), 3:1 Veg (64.), 3:2 Veg (69.), 4:2 Reissig (77., Vorlage Kramke), 4:3 Sommerfeldt (79.), 4:4 Veg (83.), 5:4 Eigentor (90.+1, Vorlage Moritz), 6:4 Sens (90.+4, Vorlage Berg)
Nach dem unglücklichen Saisonauftakt (1:0 beim BSC Rehberge II) hieß es am 2. Spieltag und dem ersten Auftritt vor heimischen Publikum „Fehlstart vermeiden“. Die Rahmenbedingungen stimmten: gemähter Rasen, Sonnenschein und eine erwartungsvolle Zuschauerschaft sollten zum ersten Sieg der Saison beitragen. Der Gegner und Kreisliga-C-Aufsteiger, MSV Normannia II, stellte sich diesem Vorhaben anfangs nur formal entgegen. Denn bereits nach 2 Minuten ertönte der „Blankenburger-Hammer“ aus den Lautsprecherboxen. Den direkt ausgeführten Freistoß von Wagner konnte der Schlussmann der Gäste nur nach vorne abklatschen lassen, was wiederum der mit aufgerückte Reichert ausnutzte und den Ball aus kurzer Distanz ins Tor spitzelte. Auftakt nach Maß. Im Anschluss schienen auch die Gäste aufgewacht zu sein und erkämpften sich erste Spielanteile, ohne jedoch dem Blankenburger Tor gefährlich nahe zu kommen. Den einzigen Besuch der Gäste im SGB-Strafraum machte sich der MSV Stürmer mit einer dilettantischen Schwalbe selbst zunichte, sodass der Schiedsrichter folgerichtig Gelb zeigen musste. Und das ohne Unterstützung des Videobeweises. Sportlich ging es mit ungenutzten Torschüssen von Sens und Ratzow weiter, die jeweils sehenswert von Moritz eingeleitet wurden. In der 25. Spielminute war es eben dieser Moritz, von dem die 2:0 Führung ausging. Seinen Schuss aus 14 Metern konnte der Torhüter wiederholt nicht festhalten, sodass erst Sens und dann Reissig zum Nachschuss kamen. Reissig setzte den Ball sogar an die Latte, der dann abermals zu Moritz gelang. Dessen Seitfallzieher scheiterte erneut am Torhüter, doch diesmal konnte Reissig den Abpraller nutzen und im Tor unterbringen. Eine nicht unverdiente Führung. Knappe 10 Minuten später wurde diese Führung um ein weiteres Tor ausgebaut. Den scharf hereingegebenen Freistoß von Wagner lenkte ein MSV Spieler ungeschickt und unhaltbar ins eigene Tor. Im Anschluss ließ Reissig noch eine großartige Chance, eingeleitet von Dumke, liegen, sodass es letztlich „nur“ mit einem 3:0 in die Halbzeitpause ging.
Rein vom Spielstand und der Spielentwicklung hätte in der zweiten Hälfte nichts mehr anbrennen sollen und dürfen. Doch genau das Gegenteil trat ein und die Partie eilte so schnell von Höhepunkt zu Höhepunkt, dass der Verdacht aufkam, diese Partie würde von Amorelie präsentiert. Doch der Reihe nach. Normannia kam hochmotiviert aus der Kabine, Blankenburg hingegen schien gedanklich schon bei Bier, Bratwurst und der Zigarette danach. An Fußball schienen die in weiß gekleideten Gastgeber jedoch wenig zu denken. Ganze 20 Minuten konnten sich die Hausherren auf einer komfortablen 3-Tore-Führung ausruhen, ehe die Gäste nach einem Freistoß den Anschluss erzielten und verkürzten. Der MSV-Angreifer konnte ungestört den Ball annehmen, sich geschmeidig um die eigene Achse drehen und den Ball in der langen Ecke, vorbei an Beutel, im SGB-Tor unterbringen. Wiederum fünf Minuten später setzte sich derselbe Stürmer im Alleingang gegen die Blankenburger Defensive durch und reduzierte den Rückstand auf 3:2. Die Normannen witterten den Auswärtserfolg, Blankenburg hingegen schwamm und wirkte überfordert. Doch dann kam Dumke, der vorerst für Entspannung sorgte. Sein langer Ball fand den gewohnt zweikampfstarken Kramke, der den Ball aufnahm, in die vom Trainer geforderte „Box“ einlief, quer auf Reissig legte und dieser ohne Mühe ins leere Tor auf 4:2 erhöhte. Vorentscheidung in der 77. Minute? Mitnichten. Fast im Gegenzug lässt Marks den MSV-Angreifer Sommerfeldt ungestört agieren, sodass dieser mit seinem Tor den erneuten Anschluss erzielt. Doch es kam, was kommen musste. Freistoß für Normannia aus dem Halbfeld. Der Ball flog länger durch die Luft als die Geißens im ganzen Jahr und dennoch konnte die SGB-Defensive den Gegnerischen Veg nicht am Kopfball hindern. Der Ball schlug unter Mithilfe des Innenpfostens im Tor ein. Ausgleich und noch war nicht Schluss. Für Normannia wäre sogar noch der Sieg möglich gewesen, hätten sie sich nicht selbst nach dem Torjubel und einer unsportlichen Geste selbst dezimiert. Kurz vor dem Ende der Partie war es Moritz, der sich einen Freistoß aus vielversprechender, halbrechter Position erkämpfte. Nach kurzem Austausch mit Trainer Schliestedt entschied er sich für einen Schuss in Richtung Torwartecke. Der Schuss, verunglückt und ohne Präzision, wurde erst durch das Eingreifen eines MSV-Verteidigers gefährlich und fand am Ende den Weg ins Tor. Glücklich gingen die Blankenburger in der Nachspielzeit wiederholt in Führung. Nach einer weiteren Gelb-Roten Karte für Normannia setzte Sens in der 94. Minute den Schlusspunkt unter eine turbulente Partie. Den direkt ausgeführten Freistoß aus knapp 25 Metern schlenzte er über den Torhüter hinweg in die obere Ecke des Tores. Ein Schuss, raffinierter als Zucker und Wiedergutmachung für einen unbefriedigenden Spielverlauf.
Autor AL#18