Spielbericht 2. Männer: Friedrichshagener SV II – SGB II 0:2 (0:0)
Samstag, 02.12.2017
Aufstellung: Beutel – Wagner, Drassdo, Weber, L. Knorr – Sens, Lunkwitz, Reichert, Berg – Moritz, Behrendt
(Wechselspieler: Dumke, Engel, Reissig, Marks)
Tore: 0:1 Wagner (50., Vorlage Behrendt), 0:2 Marks (89., Vorlage Reissig)
Es sind wieder vier Spieltage ins Land gezogen, ohne dass die SGB II einen Spielbericht zu Papier brachte. Dabei sollte alles besser werden. Ziel war klar definiert: Allen SGBAnhängern nach der mittelmäßigen Übergangssaison wöchentlich belletristische Literatur bieten, an welcher sie sich laben.
Analog zur bisher holprigen Zielverfolgung gestalteten sich ebenso die zurückliegenden Spiele. Ein vollkommen verschenkter Dreier beim Aquaplaning Hilalspor sowie drei zwar absolut ungefährdete, aber spielerisch bescheidene Erfolge gegen Hellas, Neukölln und Spandau. Um wieder etwas Schwung in die Bibliothek zu bringen, folgt nun der Bericht zum Auswärtsspiel in Friedrichshagen.
Friedrichshagen. Einem Ort, der nur wenige Kilometer von einer SGB-Legende entfernt liegt. Ebenso einem Ort, dessen Sackgasse an den seltsamen Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde erinnert. Während im SGB-Lustbus bis zur Sackgasse der Trainer freudestrahlend umherschunkelte, kursierten schon frühzeitig Gerüchte um die potentielle Anwesenheit der eben erwähnte Legende beim Spiel der Zweeten. „Kommt er heute endlich?“…“Tut er sich das wirklich an?“…“Ach, der Eiserne schaut höchstens Union live, weil es da Union-Brause gibt!“…“Der hat eh nie Zeit, obwohl der sogar die Dienstpläne auf Arbeit schreibt!“…“Der
hat sich nach Köpenick verpisst. Keine Chance also!“
Anstatt sich also auf den Gegner vorzubereiten, versuchte u.a. unser 6er B. Reichert sein #(Los)Glück, um Legende #ML10 mit seinem Aktbild als Kabinenmotivation nicht nur für die SGB-Mannen an den Austragungsort zu locken. Ob dieses Bild ebenso als Basis für das mitreißende Los Trompetos diente, weiß nur das Fußballgott. Auf jeden Fall erwies es sich wenig später als Zünglein an der Waage, als der einmalige Marcus Leske den feuchten und seifigen Teppich, auf dem wenigen Sekunde später das Duell angepfiffen wurde, betrat. Gellend und schallend als hätte er nichts verlernt. Er war wirklich gekommen, um seine große Liebe voranzutreiben. Mit der resultierenden Motivation begann das Team druckvoll die ersten knapp 20 Minuten. Einige Angriffssituationen wurden leider nicht konsequent ausgespielt, die anderen Angriffe mündeten in „erstklassige“ Eckbälle des oftmals kritisierten Wagner (vermeintlicher Standartexperte), welche von u. a. den Sandkastenfreunden D. Moritz und E. Lunkwitz nicht in Zählbares umgesetzt werden konnten. Dazu reihte sich nahtlos Herr Reichert ein, der einen Ball knapp am Fünfmeterraum nicht in das leere Tor unterbrachte, sondern vielmehr einen Gegenspieler anschoss, um ihn damit temporär zum Helden avancieren zu lassen. Einige Spieler fühlten sich hierbei in die Zeit des Aufstiegsduells vs. Minerva versetzt, als er seinen Elfmeter…Anwesende wissen um den Ausgang…
Mit den ungenutzten Chancen im Rücken schaltete das Team vor der Halbzeit 1-2 Gänge zurück, um etwas tatenlos zu beobachten, was der FSV II in der Offensive zu bieten hat. Abgesehen von 2-3 Situationen, die das Resultat fehlender Absprache in der Hintermannschaft waren, kam jedoch nicht viel auf Gegnerseite zusammen. Somit ging es mit einem müden 0:0 und dem Wissen in die Kabine, dass die Schliestedt-Elf seinen Gegner unnötig im Spiel ließ. Die zweite Halbzeit sollte jedoch glücklicherweise mit seinem Vorgänger wenig gemein haben. Der FSV II rannte mehr und mehr Richtung Beutel, während die SGB II etwas schwärmerisch über den Teppich schwebte. Kontrollierte Angriffe wichen langen und planlosen Bällen, welche in einer Sackgasse mündeten. Es folgten viele Standards vom FSV, die jedoch erfreulicherweise nicht an die Standards der SGB erinnerten. Hinten wussten zudem die beiden Tims erneut mit ihrem Stellenspiel zu gefallen. So langsam machen die Jungs ihren Gegenspielern keinen Spaß mehr. Die SGB versuchte es vereinzelt über seinen Mannen Brillant-Behrendt, Kreuzband-Moritz, Torpedo-Berg, Auswärts-Engel und Wagner, die jedoch nicht die notwendige Durchschlagskraft zeigten. So kam es wie es kommen musste. Einwurf L. Knorr und Tor. Dazwischen drei Kopfbälle. Engel auf Behrendt, Behrendt auf G. Wagner. Zuschauer berichteten später, dass der Ball pro Kopfball an Geschwindigkeit gewonnen hat und unhaltbar einschlug. Erinnerung an den Teufelsdreier wurden wach. Gemeinsam mit den zwei Transfer-Hammer im Sommer und allen anderen konnte Wagner ausgiebig jubeln. Kreisliga ist jedoch, wenn der LV (S. Dumke) dem Torschützen später zugeben muss, dass er nicht mitjubeln konnte, weil der Weg von links hinten zur rechten Eckpfanne ein unüberwindbares Hindernis darstellte. Drangphase abgewendet? Nicht ganz. Das 1:0 fiel kurz nach der Halbzeit zwar zum richtigen Zeitpunkt für die SGB II, aber der Gegner lief weiter an. Unaufhörlich folgten viele Standards, dessen Berechtigungen gelegentlich zweifelhaft erschienen. A. Beutel und seine Vordermannschaft ließen dennoch kaum klare Gelegenheiten zu und in allen anderen Fällen war A. Beutel eben zur Stelle. Ein zweites Hilalspor sollte es nicht geben. Wenig später testete der eben erwähnte S. Dumke noch die Seifigkeit des Platzes, in dem er seinen Gegenspieler zum Rodel-Test bat und Richtung Gegnerbank schlitterte. Ball gespielt. Die zweite Halbzeit machte Spaß, war rassig und gelegentlich so emotional, dass Einwurf-Entscheidungen zu Kurzantritten Richtung gegnerische Bank (Tempo bei ca. 80%) bei Co-Trainer B. Berg und Trainer M. Schliestedt einluden. Einmal klingelte nochmal das Gebälk, als Heimspiel-Jens den Wagner formidable am 16er bediente, der jedoch bei seinen Abschlüssen das „Mann oder Maus-Prinzip“ verfolgt. Dreiangel oder nichts. Nur Außenpfosten. Weiter geht’s. Zum Glück schickte Heimspiel-Jens im Auswärtsspiel kurz vor Ende noch den eingewechselten und durchgestarteten T. Marks gekonnt in die Gasse, der makellos zum 2:0 einnetzte und somit für die endgültige Erleichterung sorgte.
Spiel. Satz. Sieg in einem umgekämpften Duell, in welchem die SGB II den längeren Atem behielt. Nicht schön, aber wichtig. Unter den wachsamen Augen des #ML10 stimmte das eingeschworene Team in der Kabine zum nächsten Hammer an, der seine Fortsetzung kommendes Wochenende in der Straße 18 finden wird.
Autor GW#13