Spielbericht 2. Männer: SGB II – VfB Sperber Neukölln 4:1 (3:0)
Sonntag, 15.04.2018
Aufstellung: Beutel – Drassdo, Lunkwitz, Weber, Dumke – Berg, Wagner, Reichert, Kollhoff – Moritz, Behrendt
(Wechselspieler: Buzdayev, Mankiewicz, Marks, Mentel, Krenz)
Tore: 1:0 Kollhoff (7., Vorlage Behrendt), 2:0 Behrendt (26., Vorlage Berg), 3:0 Moritz (38., Vorlage Lunkwitz), 3:1 Neukölln (57., FE), 4:1 Krenz (88., Vorlage Drassdo)
Gelbe Karten: Kollhoff (12., Foul), Reichert (70., Foul)
Gelb-Rote Karte: Beutel (45.+4, Unsportlichkeit + 90.+4, „Nicht auf Pfiff gewartet“)
Am Sonntag, den 22. April 2018 lud die auf Platz drei liegende Zweitvertretung der SG Blankenburg mal wieder zum Spitzenspiel. Der Gegner VfB Sperber Neukölln rangierte bis dato punktgleich auf dem zweiten Tabellenplatz. In Manier fragwürdiger Spielzusammenfassungen des Aktuellen Sportstudios nehme ich die Spannung bereits zu Beginn des Berichts heraus: Die Sportgemeinschaft gewann das Spiel souverän mit 4:1 und steht endlich auf „Grün“, was den Trainer zu einer nicht für möglich gehaltenen Aussage hinreißen ließ, aber dazu später mehr… Die Blankenburger starteten wach in das Spiel und gingen in Minute sieben nach erfolgreichem Angriffs-Pressing durch Kollhoffs präzisen Schuss in Führung. Moritz hatte das Spielgerät mit robustem Einsatz erobert und zu Behrendt weitergeleitet, der wiederum mit dem Rücken zum Tor stehend auf Kollhoff ablegte. „Kolle“ erwischte den Ball perfekt und versenkte ihn aus 16 Metern im langen Eck, was bei einigen Zuschauern „Holla, holla, holla!“-Gedanken auslöste. 20 Minuten später durfte Assist-Geber und Toptorschütze Behrendt sich dann selbst in die Torschützenliste eintragen. Nach toller Flanke von Berg, die sich auch in der Kreisliga A sehen lassen könnte, schraubte sich Behrendt hoch, um per Kopf das Zwei-zu-Null zu besorgen. Das dritte Tor für die Hausherren fiel, nachdem Captain Lunkwitz einen Eckstoß mustergültig auf Moritz querlegte, der den Ball aus zwei Metern in Thomas Müller-Manier gekonnt mit dem Bauch ins Tor tanzte. Sperber hatte in den ersten 45 Minuten nur wenig sportlich Wertvolles zu bieten. Die auffälligste Neuköllner Leistung der ersten Halbzeit vollbrachte der Kapitän der Gäste, als er SGB-Keeper Beutel den in seinen Händen haltenden Ball herausköpfte und ins Tor schoss. Für seine Oscar-verdächtige Schauspiel-Einlage im Anschluss erhielt er vom
Schiedsrichter folgerichtig die Auszeichnung in der Kategorie „Beste Komödie“ in Form einer gelben Karte. Die gleiche farbliche Wertung vergab der Schiri in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“ an Keeper Beutel, da er sich mit dem Gast Nase an Nase stehend gegenseitig tief in die Augen sah, ehe dieser sich aus heiterem Himmel dramatisch zu Boden warf.
In der Halbzeitpause sorgte Trainer Schliestedt das zweite Mal an diesem Tage für eine Überraschung. Hatte er vor dem Spiel bereits von guter Laune gesprochen, so äußerte er nun, sogar zufrieden mit dem Spiel der Mannschaft gewesen zu sein. Vielleicht auch davon irritiert, ging die Mannschaft nicht mehr mit der gleichen Energie wie im ersten Abschnitt in die Partie. Die Zuschauer konnten den Eindruck gewinnen, die Blankenburger hätten Angst, etwas aus der Hand geben zu können. Wiederholt wurden Bälle ziellos weggeschlagen, anstatt den Ball nach hinten zu spielen und damit in den eigenen Reihen zu halten. In der 57. Minute nutzte Kamberler die im SGB-Strafraum immens wirkende Erdanziehungskraft und eine kleine Unaufmerksamkeit der Hausherren-Defensive und erhielt vom Schiedsrichter ein Geschenk in Form eines Strafstoßes. Erdoğan verwandelte diesen glücklich, da Beutel den Ball fast noch am Tor vorbei lenken konnte. Bis auf einen Konter, bei dem Kamberler mehrere schwarz-weiße Trikots alt aussehen ließ, entwickelte Sperber keine ernsthafte Torgefahr mehr. Den besagten Konter vereitelte Weber mit großartigem Einsatz, indem er mit eingesprungener Grätsche dazwischenging und den Schussversuch blockte. Kurz vor Schluss sorgte der eingewechselte Krenz nach Kopfballvorlage von Oldie (but Goldie) Drassdo für eines der Highlights des Spiels. Sein Raketen-Linksschuss versetzte den Ball zwischenzeitlich in den gasförmigen Aggregatzustand, ehe er dann am Pfosten kondensierte und letztlich im festen Zustand das Tornetz erreichte. Sein erstes Tor im SGB-Dress ließ keine Wünsche offen. Mit der letzten Aktion des Spiels sollte Keeper Beutel auf den Pfiff des Schiedsrichters warten, ehe er den Freistoß ausführte. Diese Ansage hatte er nicht vernommen und so wurde er vom Referee mit einer gelb-roten Karte vorzeitig in den Jahresurlaub geschickt. Als Innenverteidiger Lunkwitz (aka Claus Reitmaier) sich gerade freudig die Handschuhe anziehen wollte, beließ es der Schiedsrichter mit dem 4:1 beim verdienten Blankenburger Heimsieg. Der Trainer ließ nach dem Spiel die dritte Überraschung des Tages folgen. Schüttelte er seit Monaten nur mit dem Kopf, wenn die Mannschaft davon sprach, so ließ er endlich seinen Gefühlen freien Lauf: „Für mich ist ab jetzt auch der Aufstieg das erklärte Saisonziel!“ Ob diese vielumjubelte Aussage ernst gemeint oder die Folge der Sonneneinstrahlung war (Arm-Fotos des Trainers könnten darauf hindeuten), werden wir wohl spätestens am „Knödeldienstag (!!!)“ erfahren. Wir brauchen also nur ein paar Bälle, zwei Tore und die frischgewaschenen „Drei-Punkte-Leibchen“, um uns auf das am Sonntag steigende Derby bei den Sportfreunden Berlin vorzubereiten.
Autor BR#16