Spielbericht 2. Männer: SGB II – SG Prenzlauer Berg 4:1 (1:1)
Sonntag, 15.02.2015
Aufstellung: M. Dumke – Drassdo, Kunzke, Dehl, S. Dumke – Said, Sens, Lunkwitz, Berg – Becirovic, Demski
(Wechselspieler: Marks, Leske, Beutel)
Tore: 0:1 Nowag (40.), 1:1 Berg (45.+2), 2:1 Demski (50.), 3:1 Leske (66.), 4:1 Demski (85.)
Endlich wieder Fußball an der Straße 18! Nach einer wieder einmal viel zu langen Winterpause ging es für die Zweete der SG Blankenburg endlich wieder an den Ball. Gleich im ersten Spiel der Rückrunde kam es zum Spitzenspiel gegen die SG Prenzlauer Berg, gegen die man erst im Dezember eine bittere Punkteteilung in letzter Sekunde verkraften musste. Nach einer durchwachsenden Rückrundenvorbereitung konnte man nur schwer erahnen wo die Mannschaft bereits steht. Aber eins stand fest: Jeder der heute 17 anwesenden Spieler war bis in die Haarspitze motiviert, um auf den 2. Platzierten Punkte gut zumachen. Im Vergleich zur Hinrunde gab es personell nur zwei Änderungen. Zum einen wurde Armin Becirovic von der Außenposition auf die „Zehn“ gestellt und zum anderen fand sich Robbi Demski an diesem Sonntag als vorderste Sturmspitze in der Aufstellung wieder. Entgegen den Medienspekulationen musste Marcus Leske zunächst nur auf der Bank platz nehmen. Nach seinem Kopfballtor aus der vergangenen Trainingswoche wollte Trainer Marcus Schliestedt vermeiden, dass der 28 jährige Angreifer emotional zu sehr überdreht. Das sich Marcus Leske, wie er selber sagt, „aktuell in der Form seines Lebens befindet“, konnte er später in der Partie eindrucksvoll mit seinem ersten Ballkontakt beweisen.
Beide Mannschaften trafen zum Spielbeginn auf äußerst schwierige Platzbedingungen. Der teilweise sogar noch gefrorene Rasenplatz machte allen Spielern zu schaffen. Die ersten Spielminuten waren durch viele Fehlpässe auf Seiten der SG Blankenburg geprägt. Es dauerte gute 15 Minuten bis der Gastgeber das Geschehen auf dem Spielfeld bestimmen konnte und auch die ein oder andere gute Passfolge zu begutachten war. Herausgespielte Torchancen sprangen jedoch in der ersten Halbzeit für beide Mannschaften nicht heraus. Die SG Blankenburg schaffte es nur mit ruhenden Bällen etwas Gefahr auszustrahlen. Gute Kopfballchancen von Sebastian Dumke und Manuel Kunzke nach Eckebällen sowie zwei gefährliche Freistoßsituationen von Armin Becirovic blieben aber ungenutzt. Kurz vor der Halbzeit konnte jedoch zunächst die SG Prenzlauer Berg die erste taktische Nachlässigkeit in der SGB-Defensive mit einem sehenswerten Fernschuss zum 0:1 nutzen (40.). Der etwas überraschende Führungstreffer der Prenzelberger schockte die SGB jedoch nicht. Praktisch mit dem Halbzeitpfiff konnte die SGB noch einen der wenigen gut vorgetragenen Angriffe in der ersten Halbzeit zum Ausgleich nutzen. Torschütze mit dem ersten SGB-Rückrundentreffer war Benjamin Berg, der einen Schussversuch von Jousef Said noch erlaufen und einschießen konnte (45.+2). Praktisch mit dem Torjubel erläutete auch der Halbzeitpfiff vom Schiedsrichter. Zum Pausentee gab es von Trainer Marcus Schliestedt wenig zu kritisieren. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fand die SGB immer besser ins Spiel und belohnte sich mit dem verdienten Ausgleichstreffer. Ohne Wechsel und hoch motiviert ging es für die Schliestedt-Elf in den zweiten Abschnitt.
Mit viel Schwung konnte die SGB in eine stark umkämpfte, aber auch fussballerisch ansehnlichere Halbzeit starten. Beglückt durch einen individuellen Fehler in der Gästedefensive musste auch die Führung für die SGB nicht lange auf sich warten lassen, nach dem ein Abstoß von Sebastian Dumke in der Offensive Robbi Demski fand und der frei vorm Torwart einschießen konnte (50.). In den folgenden Minuten schaffte es die SGB mehr und mehr das Spiel zu dominieren. Der heute starke Armin Becirovic konnte sich vor allem in dieser Phase als einfallsreicher Spielmacher hinter der Spitze präsentieren, so dass auch immer mehr Bälle den „einfachen Pass“ in die Offensive fanden. Auch die Härte in den Zweikämpfen nahm im zweiten Abschnitt deutlich zu. Insgesamt musste der heutige Schiedsrichter in den zweiten 45 Minuten acht gelbe und eine rote Karte zeigen, wobei das Spiel trotzdem stets auf einem fairen Niveau blieb. Mit zunehmender Spieldauer geriet das Spielergebnis aber mehr und mehr in den Hintergrund. Für die angereisten Blankenburg-Fans stellte sich vor allem nur noch eine Frage: „Wann bringt Coach Schliestedt Star-Stürmer Leske auf das Feld?“. Als einige Anhänger bereits überlegten das Stadion an der Straße 18 zu verlassen, erstrahlte an der SGB-Ersatzbank dann doch noch das Trikot mit der Nr. 10 zur Einwechslung. Als die SGB dann in der Gästehälfte einen Freistoß zugesprochen bekam, konnte der Wechsel von Marcus Leske für Robbi Demski endlich vollzogen werden. Der Jubel in der Fankurve kannte natürlich keine Grenzen. Den anschließend fälligen Freistoß brachte Sebastian Dumke vor das gegnerische Gehäuse, wo Jousef Said den Ball auf keinen geringeren als Marcus Leske ablegen konnte, der in bekannter, zuverlässiger Manier aus der Drehung mit Links einschießen konnte (66.). Bei den Statistikern gingen die Meinungen auseinandern, wie viele Sekunden Marcus Leske denn wirklich für den Treffer zur 3:1-Führung benötigt hat. Bei der Sendung „Alle Spiele alle Tore“ auf Sky war von 17 Sekunden die Rede, wobei Baldur Lemke nach dem Spiel noch von 7 Sekunden sprach. Nach dem Treffer hätte man vermuten können, dass die Prenzelberger noch einmal einen Gang zulegen. Gegen die stabile Blankenburg-Defensive fiel dem Tabellenzweiten jedoch wenig ein. Die letzten Minuten hatten es dann noch einmal in sich. Zunächst konnte Robbi Demski einen Schuss von der Strafraumgrenze zum 4:1-Endstand nutzen (85.) und anschließend wurde Innenverteidiger Manuel Kunzke nach seiner zweiten Gelben Karte frühzeitig unter die Dusche geschickt (89.). Ohne Frage ein unnötiges Ende eines sonst sehr erfreulichen Spieltages.
Vor dem Spiel war niemanden bewussten wo man genau steht. An diesem Tag klappte zwar noch nicht alles, aber die Truppe ist auf dem besten Weg sich wieder mehr und mehr zu festigen. Am kommenden Sonntag geht es zum schweren Auswärtsspiel gegen Kickers Hirschgarten II. Hier wird man sich wieder auf einem tiefen und schwer zu bespielenden Rasenplatz präsentieren dürfen, wobei die SGB die Auswärtsschwäche aus der Hinrunde spätestens jetzt ablegen muss!