Spielbericht Herren II: SGB II – FC Treptow II 2:0 (0:0)
Sonntag, 06.03.2016
Aufstellung: Hoge – Drassdo, Neumann, Dehl, Lehmann – Becirovic, Reichert, Lunkwitz, Kollhoff – Kramke, Funk
(Wechselspieler: Reissig, S. Dumke, Lachere, Sens)
Tore: 1:0 Funk (50.), 2:0 Reissig (73., Vorlage Lachere)
Ein gutes Pferd springt nur so hoch, wie es muss… gegen die muss du heute einfach mehr Tore schießen…zur Halbzeit muss es schon 2:0, 3:0 stehen, dann läuft das Spiel ganz anders. So oder so ähnlich wurde nach dem Heimspiel der SGB II gegen den FC Treptow II auf den Rängen diskutiert, während die Mannschaft um Trainer Schliestedt nur eine Frage hatte: Ist noch warmes Wasser zum duschen da? Der 18. Spieltag versprach eine Neusortierung der oberen Tabellenregion. Tabellenführer Minerva trat auswärts beim Tabellenzweiten aus Wartenberg an. TUS Makkabi II musste gegen den Wittenauer SC ran – hier hieß es Platz 3 gegen Platz 5. Und die SGB II empfang wie eingangs beschrieben den Außenseiter aus dem Tabellenkeller. Der Witterung geschuldet, präsentierte sich der Rasenplatz an der ehrwürdigen Straße 18 in, sagen wir einmal, bescheidenem Zustand. العاب حقيقية
Schliestedt schickte eine klassische 4-4-2 Formation aufs Feld. Im Tor Hoge, davor drei Ü-30er mit Dehl, Neumann und dem Vorbereitungsmuffel Drassdo. Ergänzt wurde die Viererkette mit Lehmann. Im Mittelfeld agierten Becirovic, Kollhoff und das 6-er Duo Reichert/Lunkwitz. Den Angriff stellten Funk und Kramke. Traurige Gesichter gab es dann aber noch im Familienblock B6, als bekannt wurde, dass Stürmer-Star Leske nicht im Kader steht. Dieser weilte nämlich zur Überraschung aller im heimischen Friedrichshagen und schaute DVDs. بطولة اوروبا 2022 Insidern zufolge sammelt er im Moment so neue Kraft für die nächsten Spiele – man darf gespannt sein. قوانين البوكر Bei Twitter dominierte #KeinLeskeKeinSieg zweitweise die Charts.
Schliestedts Taktische Grundeinstellung war für die Anfangsphase eine Mischung aus Angriffspressing und schnellem Aufbauspiel. Was die Startelf allerdings daraus machte erinnerte eher an die gewöhnliche Teilnehmerin einer Germany’s Next Topmodel Staffel: weder schön, noch intelligent. Zwar gelang es dem Angriff der Blankenburger regelmäßig die Abwehr der Gäste unter Druck zu setzen, sodass diese den Ball leichtfertig hergaben, aber aus den sich ergebenen Chancen entstand nichts zählbares. Die Anspiele zu ungenau, der Torabschluss zu halbherzig – Blankenburg teilte heimlich durch Null. Die wenigen, aber dafür fast zwingenden Torchancen wurden allesamt kläglich vergeben. Im Hinspiel sorgte Becirovic noch mit einem sehenswerten Treffer für den Dosenöffner, heute hingegen mussten die Hausherren hungrig in die Kabine.
Ohne Tore, keine Competion. Nach dem Seitenwechsel ging es für Blankenburg unverändert weiter. In der Halbzeitansprache mahnte Trainer Schliestedt die Unkonzentriertheit und Chancenauswertung an. Indes warnte er, dass der Gegner auch mal „gut und gerne aus einer Abseitsposition ein Tor macht und wir die Deppen sind, die dann dem Rückstand hinterher rennen müssen.“ Und zu viel rennen wollte die Mannschaft heute nun wirklich nicht. Während in der ersten Hälfte Treptow II noch zaghaft versuchte mitzuspielen, schien es nun so, als ob die Gäste das 0:0 zementieren wollten. Blankenburg verfügte fortan über mehr Raum und Zeit, um die Angriffe einzuleiten. Jetzt gelangen sogar Passkombinationen über 5-6 Stationen bis tief in den gegnerischen Strafraum. Dem Tor kam man jetzt nicht nur räumlich näher, sondern auch zählbar. Mithilfe einer weiteren Passkombination fand der Ball seinen Weg in den gegnerischen Strafraum, neudeutsch „Box“. Nach einem unübersichtlichen Gerangel wie zum Winterschlussverkauf bei Karstadt, rollte das Spielgerät Blankenburgs Angreifer Funk vor die Füße. Dieser setzte dem torlosen Spuk ein Ende und hämmerte den Ball in die Maschen. Wie man ihn kennt, explodierte Funk voller Euphorie und Emotionen geradezu aus sich heraus, als hätte er das letzte Foto aus den Händen Heidi Klums erhalten. Wenn auch nicht ansehnlich, aber verdient war die Führung allemal in der 50. Spielminute. Meine Deutschlehrerin hat es einmal auf den Punkt gebracht: Nicht Schönheit ist wichtig, Inhalt ist wichtig – Inhalt macht schön. Schön war, dass es „nur“ 20 weitere Minuten dauerte, ehe die Blankenburger auf 2:0 erhöhten und für die Vorentscheidung sorgten. Der mit dem regnerisch, grauen Wetter bestens vertraute Lacheré, aufgewachsen im lebensfeindlichen Nordwesten Frankreichs und mittlerweile für Becirovic im Spiel, setzte sich auf seiner linken Seite gegen den Abwehrspieler durch und legte quer. Formal korrekt und mit minimalem Arbeitsaufwand, wie es sich für einen Beamten gehört, vollendete Reißig zum 2:0. Danach passierte nicht mehr viel. Chapeau und Sendeschluss.
Noch nicht ganz. Für den farblichen Höhepunkt sorgte dann noch Kapitän Lunkwitz. Kurz vor Ende der Partie holte sich dieser mit einer unnötigen und sogleich „dämlichen“ Aktion seine 5. Gelbe Karte der Saison ab. Lunkwitz verpasst damit das kommende Heimspiel gegen Eiche Köpenick, oder besser gesagt, Trainer Schliestedt hat nächste Woche leider kein Foto für ihn.
Autor AL#4