A 2 Punktspiel VSG Rahnsdorf – SGB 1:1 (0:0)
Aufstellung: Hartmann – Steffens, L. Knorr, Winkler, Bauschke – Hulak, Preiß, B. Knorr, Kuschewski, Grond – Beckschulte (Schulte, Müller)
Bei sonnigen 27 Grad führte die Blankenburger Auswärtsfahrt an den Müggelsee. Nur anders als man denken könnte, fand kein Wandertag am See statt, sondern ein Auswärtsspiel gegen die punktgleiche VSG Rahnsdorf. Die Ausgangslage war klar – ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten würde eine gute Ausgangslage für den als Ziel der Mannschaft ausgegebene Platz 2 geben.
Wieder einmal mussten das Trainergespann mehr als nur umplanen, da zahlreiche Spieler erkrankt waren und es inzwischen Standard ist, dass Spieler der A2, den wie gewohnt dünn besetzten Kader der A1 mit auffüllen sollte. So fuhr man mit 13 Spielern an den südöstlichen Rand von Berlin, darunter auch Jason Müller, welcher beim Abschlusstraining wie Phönix aus der Asche plötzlich da stand, nach gefühlt halbjähriger Abstinenz.
Auf der gut gepflegten Anlage waren die Spielanteile in der 1. Halbzeit ausgewogen. Rahnsdorf begann besser – nach 10 Zeigerumdrehungen rettet die Blankenburger der Außenpfosten. Kurz vor der ersten Trinkpause ist plötzlich Nico Beckschulte nach langem Ball frei vorm VSG-Torhüter, umspielt diesen, bekommt jedoch keinen Druck hinter den Ball, so dass der durchlaufende Verteidiger den Ball vor der Linie klären kann. Blankenburg spielte ohne letzten Willen und Laufbereitschaft bei den drückenden Temperaturen. Kleine Chancen – hüben wie drüben – durchzogen den restlichen ersten Durchgang. Melvin Kuschewski hatte dabei für die Schwarzweißen die größte Chance. Ähnlich wie zuvor Nico Beckschulte führte ein Ball in die Schnittstelle dazu, dass der Spielmacher frei vorm Torhüter stand, auch diesmal wurde dieser umspielt und wieder konnte ein wachsamer Abwehrspieler den Ball von der Linie kratzen. Blankenburg nun drückender. Durch den eingewechselten Robin Schulte bekam man auf der rechten Seite defensiv endlich den VSG Kapitän in den Griff und konnte offensiv neue Akzente setzen. Beni Knorr auf den überlaufenden Robin Schulte und der zu Stürmer Nico Beckschulte –Schuss – gehalten. Dann der Galaauftritt unseres Kapitäns Leo Knorr. Abgezockt nimmt er dem Stürmer den Ball ab, lässt den raufstürzenden zweiten Stürmer mit einer Körpertäuschung ins leere Laufen, dreht sich und in Manier eines Spielmachers spielt der den Ball wie Eigentor-Alaba Richtung Torhüter Hartmann zurück. Einziges Problem war der dazwischen stehende Stürmer, der plötzlich blank vor unserem Gehäuse stand und genauso überrascht vergab. Halbzeit.
Scheinbar gab es in der SGB Kabine einen Zaubertrank, denn Blankenburg spielte plötzlich mutiger, einsatzfreudiger und laufbereiter. Die erste Chance hatte Rahnsdorf, welche Hartmann erst wie ein Volleyballer nach oben pritschte und dann wie Richard Sherman von den Seattle Seahawks einen Touchdown wegfing.
Danach nur noch Blankenburg, was auch der starken Defensivzweikampfführung von Winkler, Schulte und Preiß zu verdienen war. Eine Stafette an Ecken sorgte für Gefahr -erst Fernschuss Preiß, dann Kopfballungeheuer Winkler. Dann besinnte sich Julius Bruno Preiß der Aussage seines Trainers und stieg im Mittelfeld zum Kopfball hoch, denn mitspringen reichte laut diesem zum Stören. Der Ball fiel dem Mittelfeldmotor auf die gegelte Stirnlocke und ebnete dem wieder einmal sehr bemühten und auffälligen Melvin Kuschweski auf einmal den freien Weg zum Tor. Der Torhüter kommt halbherzig raus und die Fußspitze beendet den Torfluch des Spielmachers. 1:0 nach 60 Zeigerschlägen völlig verdient. Leider verpassten die Katzor/Lacheré-Truppe es das 2:0 zu machen (Bruno Preiß per Fernschuss, Julien Grond scheitert nach Steilpass von Mel Kuschewski an der Glanzparade des Torwarts, später dann am Pfosten). Dann die 83. Spielminute und die Situation die allen die Fassungslosigkeit in die inzwischen ordentlich gebräunten Gesichter trieb. Missglückter Abschlag des angeschlagenen Torhüters Cemal Hartmann, der noch in der eigenen Hälfte runterkommt, kein SGB-Spieler in der Nähe. Der Rahnsdorfer nimmt den Ball an und schießt eher schlecht als recht aufs Tor, doch dieser Ball reicht unerwarteter Weise immer noch um in zeitlupenähnlichem Tempo über die Torlinie zu rollen. 1:1 und gleichzeitig der Endstand. So stand man in Rahnsdorf und fragte sich, warum man nicht die 3 Punkte samt der dreckigen Trikottasche im Auto von Familie Knorr mitnehmen konnte
Fazit: Mit Mut, Einsatzbereitschaft und Laufbereitschaft gepaart mit der in dieser Saison erlangten Spielstärke, kann man selbst starke Gegner fast komplett ausschalten – dazu wird aber von JEDEM Einzelnen absoluter Siegeswille benötigt. Beste Spieler: Preiß, Schulte, Winkler