Spielbericht 2. Männer: SF Johannisthal II – SGB II 4:4 (2:3)
Sonntag, 02.12.2018
Vor Beginn der Partie zwischen den Zweitvertretungen der Sportfreunde Johannisthal und der SG Blankenburg versuchten die Blankenburger sich unter anderem mit lästigem „Lauf-ABC“ und ebenso seriösem „Kometen-Schießen“ auf das anstehende Spiel vorzubereiten. Unterbrochen wurde das Geschehen dann vom SF-Reserve-Spieler Lorke, der seinen Keeper warm machen wollte und dazu freundlich um mehr Platz bei den Gästen erbat. Die folgenden Flanken, für welche er den Mehrbedarf an Platz sah, beinhalteten eine gewisse Streuung, die für schmunzelnde Gesichter und ein paar Sprüche unter Kreisliga-Kickern sorgte.
Mit dem Anpfiff durch den Schiedsrichter waren die Blankenburger dann aber sofort konzentriert und fokussiert, um den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze wiederherzustellen. Als besonders humorlos erwies sich in den ersten zehn Minuten Rückkehrer Krenz, der erst nach mustergültiger Vorarbeit durch Engel (2. Minute) keine Mühe hatte und acht Minuten später, mit einem Rechtsschuss aus 20 Metern, erneut erfolgreich zur Stelle war. Die aus Gäste-Sicht gute Anfangsphase wurde von einem Wagner-Freistoß aus halblinker Position gekrönt (21.). Eben jener Wagner, der in der Sommer-Vorbereitung noch Videos von Tor-mittig einschlagenden Freistößen postete, brachte den Ball scharf und flach in Richtung des langen Pfostens, sodass kein Johannisthaler etwas entgegenzusetzen hatte. Eine 0:3-Führung, die vermutlich fast allen anderen Mannschaften dieser Kreisliga-Welt Selbstvertrauen und Ruhe verleihen würde, verhalf den Nord-Ost-Berlinern jedoch nicht zur selbigen. Diverse lange Bälle der von Beginn an spielbestimmenden Gastgeber sorgten zwar selten für Torgefahr, übten jedoch immer wieder Druck auf die Blankenburger Defensive aus. Ein sehenswerter Fernschuss wurde von SGB-Keeper Beutel, dessen starke Leistung in der Vorwoche ihn in die FuWo-Elf des Tages katapultierte, mittels ebenso sehenswerter Flugeinlage gerade noch entschärft. In der 33. Minute erzielten die Sportfreunde in Person von Traphagen, nach einem gut getretenen Eckball, per Kopfball das Tor zum 1 zu 3. Kurz vor dem Halbzeitpfiff waren die Blankenburger erneut nur zweiter Sieger. Ein Johannisthaler Einwurf landete bei einem mit dem Rücken zum Tor stehenden Angreifer, der den Ball zum mitgelaufenen Werner ablegte. Dessen Schuss vom Strafraumeck landete präzise und zugegebenermaßen sehr ansehnlich im Giebel. Trotz der 2:3-Führung war der moralische Sieger schon zur Halbzeit nicht die SG, sondern vor allem ein Johannisthaler Sportfreund. Göllnitz, der im Zentrum der Johannisthaler agierte, hatte es tatsächlich geschafft, gleich vier „Mützen“ innerhalb von 45 Minuten zu verteilen, ohne auch nur ein einziges Mal gefoult zu werden – vermutlich ein Kreisliga-Novum.
Die Zweite Halbzeit erinnerte an das Tasmania-Spiel der Vorwoche. Blankenburg wurde stark in die eigene Hälfte gedrängt und schaffte es nicht, den Druck mit einem eigenen Treffer zu verringern. Auch bei guten Konter-Gelegenheiten durch Krenz fand der Ball den Weg nicht ins Tor, als würde „Doppel-Paco“ seinen Spitznamen nicht riskieren wollen. Da Blankenburg seine Chancen nicht nutzte und auch die Ordnung gegen den Ball nicht wiederfand, landete ein langer (, abgewehrter) Ball erneut beim nachgerückten Werner, der zum mittlerweile verdienten Ausgleich (erneut sehenswert!) in den Winkel traf. Dass in der Blankenburger Kabine später zahlreiche gestrige Trash-TV-Formate wie „Upps!Die Pannenshow“ oder „Pleiten, Pech und Pannen“ namentliche Erwähnung fanden, lag nicht an den geplanten Sende-Terminen (zwischen 25. und 28.12.18 auf Super RTL), sondern am späteren Führungstreffer der Heim-Mannschaft. Wieder kam ein langer Ball Richtung SGB-Strafraum, bei dem zunächst Abwehr-Chef Lunkwitz nach Straucheln zu Boden glitt, ehe ein Moment später Keeper Beutel es seinem Kapitän gleichtat. Laskowski beförderte das Spiel-Gerät unangestrengt zum 4:3 ins Tor (93.). Dass man auch nach solch einem späten „Niederschlag“ nicht aufgeben sollte, zeigte die 95. Minute des Spiels. Ein letzter SGB-Freistoß auf Höhe der Mittellinie erreichte den von 20 Spielern besetzten Johannisthal-Strafraum und fand glücklicherweise Kopfballungeheuer Lacheré, der sich in La-Tour-d’Eifel-Manier in den Himmel schraubte (oder so ähnlich) und den Ball mit grandioser (nicht definierbarer) Technik ins Tor köpfte.
Am nächsten Wochenende begrüßt die SGB II zum letzten Spiel vor der Winterpause Teutonia Spandau (7.) an der Straße 18. Wer es nicht schafft zum Heimspiel vorbeizuschauen, dem sei noch mit auf den Weg gegeben: Zwischen den Feiertagen wird es auf Super RTL leider keine Spielzusammenfassung des 4:4 geben, da es sich bei den „UPPS!Die Pannenshow“-Folgen lediglich um Wiederholungen aus dem Jahr 2011 handeln wird.
Tore (Vorlagen):
0:1 Krenz (2., Engel), 0:2 Krenz (10.), 0:3 Wagner (21., direkter Freistoß), 1:3 Johannisthal (33.), 2:3 Johannisthal (45.), 3:3 Johannisthal (80.), 4:3 Johannisthal (90.+3), 4:4 Lachere (90.+5)
Autor BR#16