Spielbericht Herren II: BSC Marzahn II – SGB II 1:2 (1:0)
Sonntag, 10.04.2016
Aufstellung: Hoge – Wagner, Neumann, Kunzke, S. Dumke – Drassdo, Reichert, Lunkwitz, Lehmann – Kramke, Funk
(Wechselspieler: Reissig, Weise, Leske, Dehl)
Tore: 1:0 Marzahn (12.), 1:1 Drassdo (55.), 1:2 Funk (82., Vorlage Reichert)
Der 22. Spieltag begann für die SG Blankenburg bereits 4,5 Stunden vor der eigentlichen Begegnung gegen den BSC Marzahn. Eine Delegation aus der Straße 18 begab sich auf den Weg nach Wartenberg, um das dortige Spitzenspiel der Hausherren gegen die TUS Makkabi II zu verfolgen. Platz 3 empfängt Platz 2. Am Ende lieferten sich beide Mannschaften eine Partie, die ganz nach dem Geschmack der Blankenburger war. Wartenberg siegte überraschend und nicht unverdient mit 5:1 gegen Makkabi.
Noch schnell eine Bratwurst genascht, den Rest der Truppe im whatsapp-Chat informiert und dann ging es gemütlich in Richtung Marzipanien. Blankenburg reiste mit der Gewissheit an, dass ein heutiger Sieg im Land von Cindy-Chantal und Jeremy-Jason die Schliestedt-Truppe in Schlagdistanz zum heißbegehrten 2. Aufstiegsplatz bringen würde. Nach musikalischer Einstimmung durch DJ Germül, standen folgende Spieler bei Anpfiff auf dem künstlichen Grün: im Tor Hoge, davor Kunzke, Drassdo, Neumann und Dumke. Im Mittelfeld Wagner, Reichert, Lunkwitz und Lehmann. Speerspitze der Blankeburger Startelf bildeten Kramke und die gewohnt gut gelaunte Stimmungskanone Funk. Immer noch ein postmodernes Wunder, wo dieser Junge den stetigen Elan und die gute Laune auftreibt, mit der er die Truppe sonntäglich verzaubert. Marzahn, Tabellenplatz 11 und damit formal Außenseiter, lief selbstbewusst in den traditionellen Blau-Rot gestreiften Trikots auf – bei Shopping Queen sicherlich aussichtslos im Kampf um „dein Sport-Outfit der Woche“, aber hier ging es heute um andere Punkte.
Marzahn begann trotzig und spielte munter mit. Eine Mischung aus wissen-wie-der-Gegner-gespielt-hat und hier-müssen-heute-3-Punkte-her ließen die Blankenburger verkrampft wirken. Fehlpässe und Unkonzentriertheiten dominierten die Anfangsphase. Ein Abstimmungsfehler zwischen Lehmann und Dumke in der Defensive führte dann zu der Führung der Gastgeber. Es war wie bei einer Teenie-Schwangerschaft: keiner wollte es, aber passiert ist es trotzdem. Blankenburg rannte ab der 12. Minute dem Rückstand hinterher. لعبة الروليت So bitter es klingen mag, aber seit der Rückrunde bekommt die SGB II spielerisch keinen Fuß auf den Boden. Die Einstellung stimmt, die Fitness ist vorhanden, der Kader gut besetzt. Selbst die taktische Ausrichtung passt jeden Sonntag, doch überzeugen kann die Mannschaft am Ende immer nur auf dem Papier. Ja, am Ende zählen die Punkte, aber wo ist die Leichtigkeit geblieben mit der man in der Hinrunde auftrumpfte? Mit gedrosselter Leistung, wie auf dem Smartphone vieler pubertärer Jugendlicher, surft die SGB II seit Jahresbeginn von Spiel zu Spiel. Und die richtig harten Gegner kommen erst noch… Nachdem sich die SGB II etwas gefangen hatte, entstanden teilweise gelungene Kombinationen, jedoch scheiterten Reichert, Kramke und Funk in mehreren Versuchen an der Erzielung des Ausgleichstreffers. Der leblos wirkende Schiedsrichter „hauchte“ zur Halbzeit.
Lehmann und Funk machten Platz für Weise und Reissig. 10 Minuten nach Wiederanpfiff brachte Wagner das Spielgerät per Einwurf zurück ins Geschehen. Der Ball erreichte den aufgerückten Drassdo, der den Ball, mit dem Rücken zum Tor stehend, aufnahm. Drehung, Schuss, Tor. Oder: ablegen, Schuss, Tor. Annahme, Foul, Strafstoss, Reichert verschiesst. Alles wäre denkbar gewesen. Doch wie es sich für einen Lehrer gehört, wusste es Drassdo einfach besser und beförderte den Ball per Hacke in Richtung Tor. Und weil Lehrer am Ende bekanntlich immer Recht haben, war es nur folgerichtig, dass der Ball, wenn auch leicht abgefälscht, seiner Bestimmung nachkam: in vollem Umfang über die Torlinie gerollt. Tor und Ausgleich. Ein Treffer, wie die erste Unterrichtsstunde in Sexualkunde: verkrampft, aber trotzdem wichtig. Blankenburg baute jetzt sichtbar mehr Druck auf. Marzahn fand nun seltener den Weg in die Blankenburger Hälfte, sorgte aber dennoch für die eine oder andere gefährliche Unruhe. Die mittlerweile durch den eingewechselten Dehl aufgestockte Ü-30 Abwehr gab sich jedoch keinerlei Blöße. Dem Marzahner Publikum hingegen wurde nun etwas geboten, wofür man sonst bis nach Bayreuth fahren muss: die Wagner-Festspiele. Voller Leidenschaft und Willen dirigierte Blankenburgs Nummer 13 die Angriffsbemühungen als stünde er im Orchestergraben. Dem klassischen 5. Akt, der Katastrophe, gleichbedeutend in diesem Fall mit dem Unentschieden und der vergebenen Chance auf Anschluss an die Tabellenspitze, versuchte Wagner alles entgegenzusetzen. Egal ob Freistoß, Ecke oder Flanke, ob von links oder rechts. Unentwegt und selbstlos ermöglichte Wagner seinen Mitspielern die Chance, der heutige Held zu werden. Tragischer Held wurde zunächst einmal Leske, der starkblutend das Feld verlassen musste. „Ohne Leske, keine Punkte“ schallte es voller Vorfreude aus der Heimkurve. Der Himmel verdunkelte sich, Schliestedts Laune sank ins Bodenlose. Torschüsse und Abschlussspiel rückten für die kommende Trainingswoche in weite Ferne wie die Eröffnung des BER. مراهنات على كرة القدم Doch dann erschien in der 82. Minute Reichert am fussballerischen Bühnenrand, wie einst Parsifal vor Gurnemanz. Aus dem Mittelfeld heraus überraschte er den Marzahner Abwehr-Chor mit einem etwas zu lang geratenem Zuspiel auf Funk. Losgelöst von Gut und Böse, stand Funk dann zur Überraschung aller vor dem Torhüter. Kaltschnäuzig und lieblos hob Funk den Ball über den herausgeeilten Schlussmann. Der Ball trudelte in Richtung Tor. Ein Marzahner Abwehrspieler drohte das Spielgerät vorzeitig vor dem Tor klären zu können. Doch Funk setzte nach und dem Gedanken einer Punkteteilung den endgültigen Todesstoß. موقع حقيقي لربح المال Halb zog es ihn, halb sank er hin, scheiss auf Goethe, das Ding war drin. Der Vorhang fiel. Applaus. Ende.
Blankenburg gewinnt am Ende verdient mit 1:2, doch für kommende Gegner wird das irgendwann einmal nicht mehr reichen und der Aufstieg wäre passé. Doch bis dahin kämpfen sie weiter und lassen den Blankenburger Hammer durch die Kreisliga B schwingen!
Autor #AL